Menschheitsgeschichte:Warum Europäer anfällig für manche Krankheiten sind

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Wenn Menschen mit Tieren zusammenleben wie hier im Libanon, sind sie anderen Keimen ausgesetzt als Jäger und Bauern. (Foto: JOSEPH EID/AFP)

Multiple Sklerose, Angststörungen oder Alzheimer: Zuwanderer brachten vor Tausenden Jahren Gene nach Europa, die das Risiko für bestimmte Leiden erhöhen. Wie sich in der Evolution Erbanlagen durchgesetzt haben, die heute krank machen.

Von Jakob Wetzel

Multiple Sklerose (MS) stellt die Wissenschaft noch immer vor Rätsel. Bei der Autoimmunerkrankung greift das körpereigene Abwehrsystem Nervenzellen im Gehirn und im Rückenmark an. Unter anderem Rauchen und starkes Übergewicht gelten als Risikofaktoren, die genaue Ursache der Erkrankung ist aber unklar, auch eine Heilung gibt es bislang nicht. Weltweit leben mehr als 2,5 Millionen Menschen mit MS, in Deutschland sind wohl mehr als 230 000 Menschen betroffen. Dabei ist das Risiko, zu erkranken, ungleich verteilt: In Europa zum Beispiel kommt die Erkrankung im Norden häufiger vor als im Süden. Doch zumindest für diese Auffälligkeit haben Forscher nun eine Erklärung gefunden - und diese könnte dabei helfen, nicht nur MS besser zu verstehen, sondern auch andere Leiden wie Alzheimer, Diabetes und sogar psychische Erkrankungen wie Angststörungen. Sie wirft zudem ein neues Licht auf die Evolution der heutigen Europäerinnen und Europäer. Und sie zeigt, welchen langen Schatten es werfen kann, wenn Menschen ihre Lebensweise verändern wie einst während der Anfänge des Ackerbaus.

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