Schulen - München:Ruf nach mehr Sicherheit an Schulen

München (lby/dpa) - Nach dem mutmaßlichen sexuellen Übergriff eines Mannes auf eine neunjährige Grundschülerin in Augsburg fordert der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, Maßnahmen für mehr Sicherheit an den Schulen. Es sei in den vergangenen Jahren ein Gewaltanstieg zu verzeichnen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Meidinger sieht darin eine bedenkliche Entwicklung. Besonders beim Aufsichtspersonal seien Schulen schlecht aufgestellt. Videokameras oder automatische Schließanlagen könnten Meidinger zufolge für mehr Sicherheit sorgen. So könne man das Schulgebäude nach Unterrichtsbeginn abriegeln, um zu verhindern, dass Fremde ins Schulgebäude gelangen.

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München (lby/dpa) - Nach dem mutmaßlichen sexuellen Übergriff eines Mannes auf eine neunjährige Grundschülerin in Augsburg fordert der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, Maßnahmen für mehr Sicherheit an den Schulen. Es sei in den vergangenen Jahren ein Gewaltanstieg zu verzeichnen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Meidinger sieht darin eine bedenkliche Entwicklung. Besonders beim Aufsichtspersonal seien Schulen schlecht aufgestellt. Videokameras oder automatische Schließanlagen könnten Meidinger zufolge für mehr Sicherheit sorgen. So könne man das Schulgebäude nach Unterrichtsbeginn abriegeln, um zu verhindern, dass Fremde ins Schulgebäude gelangen.

Ein 21-Jähriger hatte sich laut Polizeiangaben am Dienstag in die Grundschule geschlichen und an einer Neunjährigen auf der Toilette vergangen. Gegen den Mann ist am Mittwoch Haftbefehl erlassen worden.

Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, sieht flächendeckende Videokameras oder Schließanlagen skeptisch: "Wir müssen immer bedenken: haben wir eine Schule, in der die Gesellschaft willkommen ist, oder haben wir einen Hochsicherheitstrakt?" Man solle auch bedenken, wie es auf die Kinder wirke, wenn man die Schulen mit Kameras und Schließanlagen ausstatte. Hundertprozentige Sicherheit gebe es auch durch Technik nicht. Stattdessen sollten die Sicherheitsvorkehrungen von Schule zu Schule individuell getroffen werden.

Das sieht auch das Bayerische Kultusministerium vor. Wie eine Sprecherin des Ministeriums mitteilte, muss jede staatliche Schule zusammen mit der Polizei ein eigenes Sicherheitskonzept entwickeln und kontinuierlich aktualisieren. Seit 2002 empfiehlt das Kultusministerium außerdem, die Türen der Schule nach Unterrichtsbeginn zu verschließen. Videoüberwachung sei im Eingangsbereich der Schule möglich, allerdings müsse man dies sorgfältig abwägen. Über die Installation von Kameras entscheiden die Schulen selbst.

Laut Fleischmann können auch Schüler dazu beitragen, dass es in der Schule sicherer wird: Wenn sie beispielsweise eine fremde Person im Gebäude treffen, sollen sie Lehrkräfte informieren. Das war auch am Dienstag in der Augsburger Grundschule geschehen: Eine Mitschülerin hatte die Hilferufe der Neunjährigen gehört und einen Lehrer verständigt. Dieser hielt den Mann fest, bis die Polizei eintraf.

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