Schulen - Frankfurt am Main:Gewerkschaft verschärft Forderung nach Wechselunterricht

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Eine Pfeife mit dem Logo der Lehrergewerkschaft GEW. Foto: picture alliance / dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Frankfurt/Wiesbaden (dpa/lhe) - In der Debatte um die coronabedingte Einführung von Wechselunterricht an hessischen Schulen hat die Lehrergewerkschaft GEW den Ton verschärft. Die Vorsitzende Maike Wiedwald warf Kultusminister Alexander Lorz (CDU) am Montag Politikversagen vor. Er lehne das angesichts der Pandemie von der Gewerkschaft geforderte flächendeckende Wechselmodell zwischen Präsenz- und Distanzunterricht aus ideologischen Gründen ab, heißt es in einer Mitteilung.

Ein Sprecher des Ministeriums wies die Kritik zurück. Man verweigere sich nicht dem Modell. "Als Land sehen wir aber keinen Anlass, grundsätzlich alle Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe in den Wechselunterricht zu schicken", sagte er. Dort, wo es die Infektionszahlen erforderten, könne er jederzeit von den Behörden vor Ort angewiesen werden.

Laut GEW fußen die bisherigen Entscheidungen des Ministeriums jedoch auf einer alten Datengrundlage. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz für die 11- bis 17-Jährigen liege aktuell "im Durchschnitt um einen Wert von gut 100 über dem jeweiligen Inzidenzwert", sagte die Ko-Vorsitzende Birgit Koch.

"Angesichts solcher Zahlen sollte die Landesregierung endlich den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts folgen und ab einem Inzidenzwert von 50 in den Wechselunterricht gehen." Die Inzidenz beziffert die Zahl der Corona-Neuansteckungen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Die GEW hatte Lorz Anfang Dezember eine Petition mit 12 000 überwiegend digitalen Unterschriften zukommen lassen, in der sie flächendeckend Wechselunterricht und ein "praxistaugliches Konzept" für den Schulunterricht unter Corona-Bedingungen fordert.

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