Klimaerhitzung:Waldbrände und Niedrigwasser in Nordbayern

Lesezeit: 1 min

Einsatzkräfte der Feuerwehr löschen einen Waldbrand in Unterfranken. Nach Angaben der Polizei waren am Mittwoch zwei Brände in Heimbuchenthal (Landkreis Aschaffenburg) und Eschau (Landkreis Miltenberg) ausgebrochen. (Foto: Ralf Hettler/dpa)

Die Trockenheit setzt Bäume und Flüsse gleichermaßen unter Stress: Während in Unterfranken zwei Wälder in Brand gerieten, musste auf dem Main der Kanuverleih eingestellt werden.

Zwei Wälder sind am Mittwoch in Unterfranken in Brand geraten. In Heimbuchenthal im Landkreis Aschaffenburg waren rund 4000 Quadratmeter betroffen, in Eschau im Landkreis Miltenberg etwa 250. Feuerwehren und andere Rettungskräfte waren nach Polizeiangaben im Einsatz, über Verletzte war zunächst nichts bekannt.

In Eschau seien die Flammen schnell unter Kontrolle gewesen, die Kräfte blieben aber zunächst am Brandort, um mögliche Glutnester zu löschen. Die Kriminalpolizei prüfe, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Bränden im Spessart besteht. Eschau und Heimbuchenthal liegen nah beieinander. Die Waldbrandgefahr in der Region lag am Mittwoch laut Deutschem Wetterdienst bei Stufe 4 von 5. Bereits am Dienstag hatten an der bayerisch-thüringischen Grenze großflächig Wälder gebrannt.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Die Trockenheit macht sich aber auch an anderer Stelle bemerkbar: Weil der Main in Teilen der Region zu wenig Wasser führt, ist der Kanuverleih dort eingestellt worden. Am Mittwoch sei der Pegelstand des Main bei Kemmern unter den festgelegten Mindestwert von 2,2 Meter gefallen, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes in Bamberg mit. Damit sei der Kanuverleih auf dem Obermain zwischen Hausen (Landkreis Lichtenfels) und Hallstadt (Landkreis Bamberg) eingestellt.

Der Verein Flussparadies Franken bittet demnach alle privaten Kanuten und Stand-up-Paddler, diese Strecke ab sofort nicht mehr zu befahren. Es sei nach 2017, 2018 und 2022 das vierte Mal, dass bereits Mitte Juni zu wenig Wasser im Fluss sei, teilte die Sprecherin weiter mit. Die Klimaerwärmung setze den Main und die Natur unter Stress.

Die Geschäftsführerin des Vereins Flussparadies Franken, Anne Schmitt, fügte hinzu: "Für die Fische und alle anderen Lebewesen unter Wasser ist Niedrigwasser im Sommer besonders kritisch." Durch die hohen Temperaturen sei auch weniger Sauerstoff im Wasser. Den Landbewohnern bleibe das meist verborgen. Auf anderen Abschnitten des Main, auf der Itz oberhalb von Rattelsdorf sowie auf dem Großen See Breitengüßbach, seien Kanufahrten weiterhin möglich.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusBayern
:So trocken wie Jordanien und Israel

Seit Jahren nehmen die sommerlichen Niederschläge in einigen Regionen drastisch ab. Die Staatsregierung will mit dem Bau neuer Leitungen quer durch den Freistaat eine Trinkwasserknappheit verhindern.

Von Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: