Denkmalschutz:Sorge ums Forsthaus Valepp

Nach Jahren des Leerstands und Verfalls verhandeln die Staatsforsten mit Investoren für das traditionsreiche Gasthaus in den Schlierseer Bergen. Das ruft Natur- und Heimatschützer auf den Plan.

Heimatpflege-, Naturschutz- und Kulturverbände sorgen sich um die Zukunft des Forsthauses Valepp in den Schlierseer Bergen. Das 1841 im Gebirge zwischen Schliersee, Tegernsee und dem Tiroler Inntal erbaute Forsthaus war bis zur Schließung 2014 ein beliebtes Ausflugsgasthaus, im ersten Stock hatten wegen fehlender Rettungswege schon seit 2009 keine Gäste mehr übernachten dürfen. Die Bayerischen Staatsforsten als Eigentümer haben das denkmalgeschützte Gebäude ohne viel Federlesens entkernt und viele Jahre vergebens nach Pächtern und zuletzt stattdessen nach Investoren gesucht, die das Forsthaus langfristig in Erbbaurecht übernehmen. Dies offenbar mit größerem Erfolg: Laut verschiedenen Medienberichten hat unter anderem ein Gastronom vom Tegernsee sein Interesse hinterlegt, als Geldgeber gilt der ebenfalls dort lebende Bayern-Torwart Manuel Neuer.

Das weckt wiederum Befürchtungen beim Verein zum Schutz der Bergwelt und der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, aus dem Forsthaus könnte eine der immer häufigeren Event-Locations in der Gegend werden. Am Freitag hat sich dazu auch der Landesverein für Heimatpflege zu Wort gemeldet: "Ein solches Denkmal darf niemals an eine Privatperson überlassen werden, weder in Erbpacht, noch durch Verkauf", sagt Geschäftsführer Rudolf Neumaier und fordert, das Forsthaus müsse "in öffentlicher Hand und öffentlich zugänglich bleiben". Als möglichen Träger schlägt Neumaier die Stiftung Kulturerbe Bayern vor, die sich dem Erhalt historisch bedeutsamer Bausubstanz verpflichtet hat.

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