Manching:Nach Golddiebstahl: Keltenmuseum öffnet Dauerausstellung

Trotz großer Suchaktion der Polizei im vergangenen November: Bislang fehlt von den Tätern und der Beute jede Spur. (Foto: Lennart Preiss/dpa)

In Manching fehlt ein halbes Jahr nach dem spektakulären Einbruch von Tätern und Beute jede Spur. Die Polizei überprüft 2000 Personen, im Museum will man endlich wieder nach vorne schauen.

Von Thomas Balbierer

Ein halbes Jahr nach dem spektakulären Golddiebstahl in Manching eröffnet am Dienstag die Dauerausstellung des Kelten- und Römermuseums wieder. Wie das Museum am Freitag mitteilte, war sie seit dem Einbruch im November geschlossen. Damals hatten bislang unbekannte Täter nachts 483 keltische Goldmünzen und drei weitere Münzen gestohlen. Weil das Alarmsystem ausgetrickst worden war, fiel der Verlust erst Stunden später auf.

"Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach. Schließlich gehörte der Goldschatz zu den Highlight-Exponaten des Museums", lässt sich Manchings Bürgermeister Herbert Nerb (Freie Wähler) in einer Pressemitteilung zitieren, er ist auch Vorsitzender des Trägerverbandes. Trotzdem wolle man nun nach vorne schauen. Im Juni ist eine neue Sonderausstellung zur Antike in Bayern geplant.

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Vor der Wiedereröffnung der Dauerausstellung habe das Museum "umfangreiche Instandsetzungs- und Aufrüstungsmaßnahmen" umgesetzt. Die Vitrinen, die beim Einbruch zum Teil zerstört wurden, bleiben gesperrt.

Die Ausstellung muss ohne den mehr als 2000 Jahre alten Keltenschatz auskommen, schließlich fehlt von den Tätern wie auch von der Beute jede Spur. Das Gold könnte längst eingeschmolzen worden sein. Derzeit überprüft das bayerische Landeskriminalamt (LKA) etwa 2000 Schlüsselbeauftragte der Telekom, also Personen, die sich vor der Tat Zugang zu einem Telekom-Gebäude verschafft haben könnten. "Das wird noch dauern", sagt ein LKA-Sprecher am Freitag. Vor dem Einbruch hatten die Täter in einem Telekom-Verteilerzentrum mehrere Kabel gekappt und somit das Alarmsystem des Museums umgangen. Dass ein krimineller Clan hinter dem Diebstahl steckt, hält das LKA inzwischen für "unwahrscheinlich".

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