Streit über Zusatzkosten:Trennung von den Tunnelbauern

Die Rohbauarbeiten in der Hauptröhre des Kramertunnels sind inzwischen weitgehend abgeschlossen, im Rettungstunnel daneben fehlt noch etwa ein Viertel der Innenschale aus Beton. (Foto: Staatliches Bauamt Weilheim)

Nach dem Tiroler Baukonzern kündigt auch das Staatliche Bauamt den Vertrag für den Kramertunnel auf. Wie es mit dem Großprojekt bei Garmisch-Partenkirchen weitergeht, ist vollkommen offen.

Von Matthias Köpf, Garmisch-Partenkirchen

Im Streit über Zusatzkosten von fast 50 Millionen Euro für den Bau des zuletzt auf 365 Millionen Euro geschätzten Kramertunnels bei Garmisch-Partenkirchen hat nach dem Tiroler Tunnelbauer BeMo nun auch das Staatliche Bauamt Weilheim den Vertrag für das Großprojekt gekündigt. Dies teilte die Behörde am Freitag mit.

Das Bauamt sieht die Kündigung des Unternehmens vom Montag als unrechtmäßig an. Mit dieser hatte sich ein Verfahren vor dem Landgericht München I praktisch erledigt, in dem es um Nachforderungen der Firma für anfangs nicht vereinbarte, aber aus ihrer Sicht etwa durch Corona-Vorschriften und lockeres Gestein nötig gewordene Leistungen ging.

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Das Bauamt hatte gerichtlich feststellen lassen wollen, dass diese Forderungen überhöht sind und daher nicht mit den monatlichen Abschlagszahlungen beglichen werden müssen. Das Gericht folgte dem zwar am Donnerstag. Dies wird sich nach der Kündigung mangels weiterer Abschlagszahlungen aber frühestens in einem möglichen Rechtsstreit über die Endabrechnung auswirken.

Denn die Baufirma hatte schon am 11. August alle Arbeiter vom inzwischen weit fortgeschrittenen Rohbau des Tunnels abgezogen. Das Bauamt will erreichen, dass sie nun nicht auch noch Material und Maschinen abzieht, sondern sie gegen Ablöse zurücklässt, damit ein anderes Unternehmen die Arbeiten schneller fortführen kann. Eine Tunneleröffnung Ende 2025 ist damit aber unwahrscheinlich geworden.

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