Bauerndemos:Der Proteststaubsauger

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Einer von 54 000 Traktoren. Noch nie zuvor haben so viele Bauern auf einmal demonstriert wie am Montag. (Foto: Lennart Preiss/dpa)

FW-Chef Hubert Aiwanger hat sich am Montag wieder einmal feiern lassen, die CSU-Prominenz ging medial unter - und Ministerpräsident Söder fehlte ganz. Dafür gibt es eine plausible Erklärung.

Von Johann Osel

Als die Bauerndemo am Münchner Odeonsplatz endete, hatte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am Montag noch ein Spalier aus Schulterklopfen und Fotowünschen zu durchschreiten. Und fuhr dann U-Bahn, in den Norden der Stadt. Mit dem Auto wäre bei all den Traktoren wohl kein Durchkommen gewesen, doch Demo-Hopper Aiwanger musste weiter nach Ostbayern, zuvor war er aus Landshut gekommen. In der U-Bahn - ein Bild-Reporter filmte - traf der Freie-Wähler-Chef auf ein paar Handwerker, die zuvor mit den Bauern protestierten, schäkerte mit ihnen. "Bei der Gruabarin war ma a", erzählte einer. Gemeint ist die Erdinger Heizungsdemo im Sommer, die von der Kabarettistin Monika Gruber organisiert worden war und auf der Aiwanger den umstrittenen Satz kundtat, man müsse sich "die Demokratie zurückholen". Da zog bei Aiwanger ein Lächeln im Gesicht auf: "Überoi, wo sich wos rührt. Danke euch!"

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