Planungen im Gang:Zweiter G7-Gipfel in Elmau?

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Gruppenbild mit Dame, Schloss und Gästen: Die G7 2015 in Elmau (Foto: John MacDougall/afp)

Offiziell bestätigt ist das noch nicht, aber Kommunen und Polizei bereiten sich schon mal auf ein neuerliches Spitzentreffen der Regierungschefs im Landkreis Garmisch-Partenkirchen vor. Für die Region eine große Belastung - zusätzlich zu einer anderen Großveranstaltung.

Von Matthias Köpf, Krün

Die Bayerische Polizei und die Kommunen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen bereiten sich für kommenden Juni auf einen weiteren G7-Gipfel auf Schloss Elmau vor. Das zuständige Polizeipräsidium für Oberbayern Rosenheim versucht seit der vergangenen Woche, sämtliche verfügbaren Hotelbetten in der Umgebung für die nötigen Sicherheitskräfte zu reservieren. Zuvor habe schon die Bundespolizei Betten für 4400 Polizisten angefragt, heißt es aus der Region.

Das Unterbringen so vieler Polizisten und auch des ganzen Gipfel-Trosses aus Zuarbeitern und Journalisten dürfte sich auch deshalb schwierig gestalten, weil im kommenden Sommer auch die Passionsspiele im nahen Oberammergau stattfinden sollen, die 2020 pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben wurden und stets große Hotelkontingente binden.

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Den G7-Gipfel im kommenden Jahr wird jedenfalls turnusgemäß wieder die Bundesrepublik Deutschland ausrichten. Dass er nach 2015 zum zweiten Mal auf Schloss Elmau am Fuß des Wettersteingebirges stattfinden soll, haben bisher freilich weder die Bundesregierung noch die bayerische Staatskanzlei, das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen oder die betroffenen Gemeinden offiziell bestätigt. Dies wäre zuvorderst Sache der Bundesregierung - und zwar nach allgemeinem Dafürhalten eher der künftigen als der aktuellen, die seit der Bundestagswahl Ende September nur noch geschäftsführend im Amt ist.

2015 gingen Bilder der nun scheidenden Kanzlerin Angela Merkel und des damaligen US-Präsidenten Barack Obama auf einer Bank vor Schloss Elmau ebenso um die Welt wie Aufnahmen von Obama am Biertisch mit Trachtlern aus Krün. Dass der Bund mit Schloss Elmau zweimal den selben Tagungsort wählen könnte, gilt zwar als ungewöhnlich, könnte aber mit einer vergleichsweise kurzfristigen Terminverschiebung zu tun haben.

Das Elmauer Tal gilt schon wegen seiner Abgelegenheit mitten im Gebirge als leicht abzuschirmen und zu sichern, wobei auch die Erfahrungen mit dem Gipfel von 2015 helfen könnten. Damals hielten sich die Proteste in Grenzen, allerdings hat sich die Weltlage inzwischen stark verändert. Für die Kommunen vor Ort, die derzeit ohnehin unter der Last der alles dominierenden Corona-Pandemie ächzen, würde ein solcher neuerlicher G7-Gipfel in Elmau angesichts einer kurzen Vorbereitungszeit von etwas mehr als einem halben Jahr trotzdem zu einer großen Herausforderung. Neue Straßen und Kanäle wie vor der dem ersten Elmauer Gipfel bräuchte zumindest die Gemeinde Krün aber so schnell noch nicht.

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