Politik in Bayern:Wie die AfD Bayern wurde, was sie ist

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Ein Protest gegen die 2-G-/3-G-Regel und die Corona-Impfpflicht - die AfD ist stets mit von der Partie. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Anfangs stützte die Partei Söders Corona-Kurs, dann setzte sie sich innerhalb weniger Wochen radikal ab - bis zu den Umsturzfantasien in Chats. Einblicke aus dem Innenleben der AfD in der Pandemie zeigen: Der Schwenk erfolgte aus Parteitaktik.

Von Johann Osel, München

Es war eine bemerkenswerte Rede, die Ingo Hahn am 19. März 2020 nach der ersten Corona-Regierungserklärung von Markus Söder hielt. Der damalige AfD-Fraktionschef sagte, "Zeiten nationalen und internationalen Notstandes sind nicht die Zeiten, in denen die Opposition ihre Kraft für Angriffe gegen die Regierung nutzen sollte". Es sei "nicht die Zeit des Zögerns", das lehre die Infektionslage in Italien. Er biete Söder "vollumfängliche Hilfe" an. Zwei Monate später antwortete im Landtag Co-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner auf die zweite Regierungserklärung: Die Maßnahmen und die "Aushöhlung unseres Grundgesetzes" müssten vollständig rückgängig gemacht werden. Corona verkomme "zusehends zum Show-Wettbewerb für die Kanzlerkandidatur". Die Frühphase der Pandemie, ein kurzer Zeitraum, ein derart krasser Schwenk - was war da geschehen?

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