Politik kompakt:Afghanische Präsidentenwahl bleibt spannend

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Hamid Karsai wartet weiter auf die absolute Mehrheit, Obama freut sich auf Hatoyama und der Dalai Lama betet mit Taifunopfern auf Taiwan.

Bei der Präsidentschaftswahl in Afghanistan liegt Amtsinhaber Hamid Karsai weiterhin deutlich vor seinem Herausforderer Abdullah Abdullah. Trotzdem muss er weiterhin auf eine absolute Mehrheit warten. Nach der Auszählung der Stimmen aus knapp der Hälfte der Wahllokale kommt Karsai bislang auf 45,8 Prozent. Ex-Außenminister Abdullah folge mit 33,2 Prozent. Die Angaben sind wegen der geringen Anzahl der ausgezählten Stimmen aus der Wahl vom 20. August nach wie vor nur begrenzt aussagekräftig.

MItglieder der unabhängigen afghanischen Wahlkommission IEC am 26. August in Kabul. Nach wie vor ist die Wiederwahl Präsident Karsais nicht sicher. (Foto: Archivfoto: dpa)

Sollte Karsai auch bei der weiteren Stimmenauszählung nicht auf eine absolute Mehrheit kommen, wäre im Oktober ein zweiter Wahlgang zwischen ihm und Abdullah notwendig. Ein vorläufiges Ergebnis soll in den kommenden Tagen vorliegen, ein amtliches Endergebnis Mitte September.

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Obama freut sich auf Hatoyama

Die US-Regierung hat dem zukünftigen japanischen Ministerpräsidenten Yukio Hatoyama eine enge Zusammenarbeit angeboten. Ein Sprecher des US-Präsidenten sagte am Sonntag, Barack Obama freue sich auf Kooperation in einer breiten Palette von Themen: "Wir sind zuversichtlich, dass unser enges Verhältnis weiter intensiviert werden kann". Unterdessen hat Hatoyamas Demokratische Partei mit den Vorbereitungen für die Regierungsübernahme begonnen.

Bei der Parlamentswahl in Japan hatte erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert die Opposition gesiegt. Die Demokratische Partei drängte Prognosen zufolge mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit die seit 1955 fast ununterbrochen regierenden Liberaldemokraten aus der Regierung. .

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Dalai Lama in Taiwan

Der Dalai Lama hat bei seinem Besuch in Taiwan die Demokratie des Landes gelobt. Das religiöse Oberhaupt der Tibeter besuchte Überlebende des Taifuns Morakot im Süden der Insel und betete für die bis zu 500 Toten. Er sagte, die Taiwanesen müssten einerseits enge Beziehungen zum kommunistischen Festlandchina unterhalten, zum anderen aber ihre Demokratie bewahren. Seine Visite auf Einladung der Opposition nannte der Dalai Lama "nicht politisch" und "humanitär".

Unterdessen wurden die ersten Linienflüge zwischen China und Taiwan aufgenommen. Reisende auf Linienflügen müssen nun nicht mehr in Hongkong Zwischenstation machen. Die Feierlichkeiten anlässlich des historischen Ereignisses allerdings abgesagt. Grund dafür ist einerseits die Trauer in Taiwan über die Sturmopfer, andererseits Pekings Verärgerung über den Besuch des Dalai Lamas. Um weitere Verstimmungen zu vermeiden wird Taiwans Präsident Ma Ying Jeou nicht mit dem Dalai Lama zusammentreffen.

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Pakistan tötet 45 Aufständische

Die pakistanische Armee hat in der Nordwestprovinz 45 Aufständische getötet. Kampfhubschrauber beschossen in der Stadt Charbagh im Swat-Bezirk Verstecke. Der seit Samstag andauernde Einsatz wurde am Sonntag mit Unterstützung von Bodentruppen fortgesetzt. Auch ein Soldat sei getötet worden. Im Swat-Tal liefern sich Regierungsstreitkräfte und islamistische Rebellen seit Monaten Gefechte.

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Chamenei will Gewalt gegen Demonstranten bestrafen

Ayatollah Ali Chamenei, das geistliche Oberhaupt Irans, will die unverhältnismäßige Gewalt gegen Demonstranten während der Proteste gegen den Wahlausgang im Juni bestrafen lassen. Wer "strafbare Handlungen oder Verbrechen" begangen habe, werde genauso nach Recht und Gesetz zu Verantwortung gezogen, wie diejenigen, die sich dem Staat widersetzt hätten, zitierte das Staatsfernsehen aus einer Rede Chameneis vor Universitätsdozenten in Teheran. Vor dem Revolutionsgericht in Teheran müssen sich etwa 140 Menschen für ihre Beteiligung an den Protesten verantworten. Bei ihren Festnahmen soll es zu Misshandlungen gekommen sein. Mindestens ein im Juli verhafteteter Demonstrant starb an den Folgen von Schlägen, wie am Montag bekannt wurde.

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Präsidentensohn reklamiert Wahlsieg in Gabun für sich

Die regierende Gabunische Demokratische Partei (PDG) hat nach der Präsidentenwahl in dem westafrikanischen Land den Sieg für ihren Kandidaten reklamiert. Ihr Spitzenkandidat Ali Ben Bongo, der Sohn des verstorbenen Präsidenten, habe gewonnen, erklärte der PDG-Generalsekretär. Amtliche Zahlen, die dies bestätigen würden, lagen jedoch nicht vor. Außer Bongo beanspruchen noch zwei weitere Kandidaten den Sieg für sich.

Das offizielle Wahlergebnis soll am Mittwoch bekanntgegeben werden. Der im Juni verstorbene Omar Bongo Ondimba regierte das an Erdöl und Holz reiche Land 41 Jahre lang. Er war der dienstälteste Staatschef Afrikas.

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