München:Klimawandel verständlich erklärt: Studenten im Selbstverlag

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München (dpa) - Eine populärwissenschaftliche Erklärung des Klimawandels entwickelt sich zum Verkaufserfolg. Autoren sind die Studenten David Nelles und Christian Serrer, die das 130 Seiten starke Büchlein "Kleine Gase, große Wirkung: Der Klimawandel" im Selbstverlag veröffentlicht haben. Wenige Wochen nach dem Verkaufsstart sind nach Serrers Angaben bereits 35 000 Exemplare verkauft.

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München (dpa) - Eine populärwissenschaftliche Erklärung des Klimawandels entwickelt sich zum Verkaufserfolg. Autoren sind die Studenten David Nelles und Christian Serrer, die das 130 Seiten starke Büchlein „Kleine Gase, große Wirkung: Der Klimawandel“ im Selbstverlag veröffentlicht haben. Wenige Wochen nach dem Verkaufsstart sind nach Serrers Angaben bereits 35 000 Exemplare verkauft.

Das Buch fällt in mehrfacher Hinsicht aus dem Rahmen. Nelles und Serrer - beide erst 22 - sind keine Naturwissenschaftler, sie studieren im fünften Semester Wirtschaftswissenschaften an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee. Damit das Buch Hand und Fuß hat, wandten sie sich an die Fachwelt. „Dabei wurden wir von über 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern - vom Doktoranden bis zum Institutsleiter - unterstützt“, sagt Serrer. „Diese gaben uns bei der Erstellung des Buches wertvolle Tipps, standen uns bei Fragen zur Seite und haben unsere Texte gegengelesen.“

Darunter war etwa Hans Joachim Schellnhuber, inzwischen emeritierter Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Finanziell unterstützt wurde das Projekt unter anderem vom Rückversicherer Munich Re, dessen konzerneigene Klimaforschungsabteilung international anerkannt ist. Ein prominenter Werbeträger ist ZDF-Moderator Claus Kleber.

In der Art eines Lexikons werden die physikalischen Grundlagen der Erderwärmung und deren Konsequenzen erklärt - von natürlichen Phänomenen wie Wolkenbildung und Kohlenstoffkreislauf bis zu gesundheitlichen Folgen des wärmeren Klimas.

Die Idee entstand vor eineinhalb Jahren. „Bei einer doch etwas wilderen Diskussion über den Klimawandel mussten wir uns eingestehen, dass wir eigentlich nicht wirklich Bescheid wussten.“ Sie hätten damals ein Buch gesucht, das die Thematik kurz, verständlich und anschaulich auf den Punkt bringe. „Ein solches haben wir nicht gefunden, und deshalb beschlossen, dies selbst zu schreiben.“

Erstlingswerke erscheinen gewöhnlich in eher kleinen Auflagen, insbesondere wenn es sich um Sachbücher handelt. Serrer und Nelles haben Größeres vor. „Wir wollten von Anfang an so viele Menschen wie möglich informieren, weshalb wir uns auch dazu entschlossen haben, mit einer Erstauflage von 100 000 Stück zu starten“, sagt Serrer. „Besonders wichtig war uns dabei, dass der Buchpreis kein Hindernis darstellt, um sich zu informieren, weshalb unser Buch nicht mehr kostet als eine Pizza - nämlich 5 Euro.“ Deshalb sei auch klar, dass der klassische Weg über einen Verlag keine Option gewesen sei, weil dann die Kosten höher gewesen wären. „Deshalb haben wir vom Marketing bis zur Finanzierung alles selbst organisiert.“

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