Frankfurt am Main:Zahl der Firmenpleiten in MV spürbar angestiegen

Die Eintrübung der Konjunktur hinterlässt in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns offenbar erste Spuren. Für das zu Ende gehende Jahr rechnet die...

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Frankfurt/Main/Schwerin (dpa/mv) - Die Eintrübung der Konjunktur hinterlässt in der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommerns offenbar erste Spuren. Für das zu Ende gehende Jahr rechnet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit 270 Firmenpleiten. Das wären etwa zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, als 240 Unternehmen Insolvenz angemeldet hatten, wie ein Sprecher von Creditreform am Dienstag mitteilte. Damit kehrt sich der Trend erstmals seit vielen Jahren wieder um. Bundesweit werden 19 400 Unternehmenspleiten erwartet und damit fast genauso viele wie im Jahr 2018 (19 410 Fälle).

Seit dem Höchststand im Jahr 2003 mit 39 470 Firmenpleiten haben sich die Fallzahlen bundesweit halbiert. In Mecklenburg-Vorpommern hatte es damals mit 1120 Fällen noch viermal so viele Insolvenzen gegeben wie heute.

Im Ländervergleich präsentiert sich die Wirtschaft im Nordosten insgesamt stabil. Mit 49 Pleiten je 10 000 Unternehmen rangiert Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit Sachsen auf Platz sechs. Geringere Quoten weisen Thüringen (33 Pleiten je 10 000 Unternehmen), Baden-Württemberg (41), Brandenburg (42), Bayern (45) und Rheinland-Pfalz (46) auf. Die meisten Firmen-Insolvenzen gibt es nach Creditreform-Berechnungen 2019 in Berlin mit 92 Fällen je 10 000 Unternehmen.

Die Zahl für das Gesamtjahr 2019 hat Creditreform auf Basis der bis einschließlich November vorliegenden Fälle hochgerechnet. Für das kommende Jahr erwarten die Experten einen Anstieg der Firmenpleiten auf 19 800 Fälle. „Die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland schlägt sich zunehmend in den Insolvenzzahlen nieder“, argumentiert Creditreform.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen ging bundesweit um drei Prozent auf 65 700 zurück. In Mecklenburg-Vorpommern sind es im laufenden Jahr laut Creditreform 1650, knapp zwei Prozent weniger als 2018.

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