Agrar - Freising:Experte mahnt zu Kampf gegen Borkenkäfer

Freising (dpa/lby) - Waldbesitzer sollten heuer besonders aufmerksam sein und auf ihren Flächen intensiv nach Borkenkäfern Ausschau halten. Der Schädling hat sich nämlich wie erwartet in dieser Saison massiv ausgebreitet. "Wir haben derzeit eine Massenvermehrung und deshalb eine hohe Befallsdynamik", sagte der Leiter der Abteilung Waldschutz an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Ralf Petercord, der Deutschen Presse-Agentur. Im Klartext: Wenn die befallenen Fichten nicht so schnell wie möglich gefällt und entrindet oder aus dem Wald geholt werden, ist ein hoher Baumverlust wahrscheinlich. "Wenn man nichts tut, läuft man in eine Katastrophe hinein", betonte Petercord.

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Freising (dpa/lby) - Waldbesitzer sollten heuer besonders aufmerksam sein und auf ihren Flächen intensiv nach Borkenkäfern Ausschau halten. Der Schädling hat sich nämlich wie erwartet in dieser Saison massiv ausgebreitet. "Wir haben derzeit eine Massenvermehrung und deshalb eine hohe Befallsdynamik", sagte der Leiter der Abteilung Waldschutz an der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF), Ralf Petercord, der Deutschen Presse-Agentur. Im Klartext: Wenn die befallenen Fichten nicht so schnell wie möglich gefällt und entrindet oder aus dem Wald geholt werden, ist ein hoher Baumverlust wahrscheinlich. "Wenn man nichts tut, läuft man in eine Katastrophe hinein", betonte Petercord.

Die Borkenkäfer konnten sich wegen des warmen Herbstes und des relativ milden Winters zuletzt sehr gut entwickeln. "Wir hatten eine sehr geringe Wintermortalität", erläuterte Petercord. Zudem schwärmten die Borkenkäfer teilweise bereits Anfang April und begannen vergleichsweise früh mit der Eiablage. Dementsprechend hoch ist nun die Populationsdichte. Weil außerdem viele Bäume wegen des mangelnden Wassers in den vergangenen Monaten bereits angeschlagen waren und es weiter vergleichsweise trocken ist, herrschen derzeit ideale Bedingungen für den Borkenkäfer. "Und die hat er für einen intensiven Schwärmflug und Befall genutzt."

Eine Übersichtskarte der LWF zeigt das Ausmaß des Befalls. Zwei Drittel Bayerns gelten wegen des Borkenkäfers als gefährdet. Vor allem Niederbayern, Schwaben, Oberbayern und Teile Mittelfrankens sind betroffen. Ganz akut ist es in einem Streifen in der Mitte des Freistaats.

Noch sei die Schadholzmenge moderat. "Die Staatsforsten melden, dass noch alles im Griff ist", berichtete der Experte. Doch Petercord rät auch, am Ball zu bleiben. Vor allem die 700 000 bayerischen Waldbesitzer müssten jetzt ein Auge auf ihren Besitz haben. "Wir raten, die Schadholzmenge möglichst gering zu halten. Also befallene Bäume finden, schlagen und mindestes 500 Meter aus dem Wald rausfahren."

Borkenkäfer-Befall ist daran zu erkennen, dass das Bohrmehl der Käfer in den Rindenschuppen, Spinnennetzen oder auf den Pflanzen um den Baum herum zu finden ist. Aktuell lohnt sich die Suche rund um bereits im April und Mai befallene Bäume - erkennbar an den verbraunten Nadeln und Kronenteilen. Die Käfer der ersten Generation haben diese Bäume zwar bereits verlassen, haben aber meist die benachbarten Fichten befallen. Die Käfer schwärmen meist im Umkreis von 50 bis 100 Metern. Um eine Fichte nachhaltig zu schädigen, sind Petercord zufolge nur etwa 300 bis 400 Käfer nötig.

In Bayern gibt es gut eine Million Hektar Fichtenwald. Die Fichte ist mit fast 41 Prozent die häufigste Baumart im Freistaat. Insgesamt stehen in Bayern 2,6 Millionen Hektar Wald, etwa 800 000 Hektar davon sind in Staatsbesitz. Die deutliche Mehrheit gehört Privatleuten und Kommunen.

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