WM in Frankreich:DFB-Fußballerinnen spielen um WM-Rekordprämie

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Deutschlands Fußballfrauen spielen um eine Prämie von 75 000 Euro bei der WM. (Foto: REUTERS)

Die möglichen Honorare liegen trotzdem weit unter denen der Männer. Der frühere Nationaltrainer Italiens Antonio Conte ist neuer Inter-Coach.

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Fußball, DFB: Sollte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen bei der Weltmeisterschaft in Frankreich den WM-Titel gewinnen, bekäme jede Spielerin eine DFB-Prämie von 75 000 Euro - so viel wie nie zuvor. Die leistungsbezogene Regelung sieht vor, dass der WM-Triumph mit 65 000 Euro honoriert wird, dazu käme ein Bonus von 10 000 Euro für die erfolgreiche Olympia-Qualifikation.

Zum Vergleich: Die Männer hätten für den WM-Gewinn 2018 in Russland pro Spieler 350 000 Euro eingestrichen, gingen nach dem Vorrunden-Aus aber leer aus. Der Viertelfinal-Einzug wäre mit 75 000 Euro belohnt worden, exakt der Summe, die die Frauen nun für den Titel bekämen. Um sich die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio zu sichern, muss das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg zu den drei besten europäischen Teams beim WM-Turnier vom 7. Juni bis 7. Juli gehören. Die Olympia-Prämie von 10 000 Euro bekäme der Olympiasieger von Rio de Janeiro 2016 unabhängig von der Endplatzierung. Der Mannschaftsrat um Alexandra Popp und der DFB haben sich darüber hinaus auf folgende Prämien geeinigt: Für WM-Platz zwei bekäme jede Akteurin 40 000 Euro, der dritte Rang wäre 30 000 Euro wert. Platz vier würde mit 25 000, das Viertelfinale mit 10 000 Euro honoriert.

Im März hatte Ausrüster Adidas zudem angekündigt, dass das Unternehmen bei der Frauen-WM 2019 den von ihnen gesponserten Spielerinnen im Fall des Titelgewinns genau die gleichen Prämien zahlen werde wie ihren männlichen Kollegen. Seit dem ersten WM-Triumph 2003 sind die Prämien für die Frauen deutlich gestiegen, auch wenn sie nicht an die Verdienste der Männer herankommen. Damals bekamen Birgit Prinz und Co. jeweils 15 000 Euro für den Titel, 2007 in China waren es schon 50 000 Euro. Für den Sieg bei der Heim-WM 2011 hatte der DFB 60 000 ausgelobt, in Kanada 2015 wäre jede Spielerin mit 65 000 Euro belohnt worden.

Fußball, Italien: Antonio Conte wird neuer Trainer von Inter Mailand. "Ich bin sicher, dass Antonio Conte einer der besten Trainer da draußen ist", sagte Präsident Steven Zhang. Der Ex-Coach des FC Chelsea und von Juventus Turin soll helfen "diesen Klub wieder zu einem der besten der Welt zu machen". Über die Vertragslaufzeit machte der Verein zunächst keine Angaben. "Ein neues Kapitel in meinem Leben beginnt", sagte der 49-jährige Conte. "Ich bin sehr gespannt. Durch meine Arbeit will ich das Vertrauen zurückzahlen, das der Präsident und die Direktoren in mich setzen."

Conte hatte Juventus zu drei und Chelsea zu einem Meistertitel geführt. Von 2014 bis zur EM 2016 war er italienischer Nationaltrainer. Beim Turnier in Frankreich war sein Team im Elfmeterschießen des Viertelfinales an Deutschland gescheitert. Einen Tag zuvor hatten sich die Lombarden nach zwei Spielzeiten von Coach Luciano Spaletti getrennt. Er hatte mit Inter zweimal Platz vier in der Liga belegt. In der Champions League hatten die Mailänder die Gruppenphase allerdings nicht überstanden und waren in der Europa League in der Runde der letzten 16 ausgeschieden.

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Im Frauen-Wettbewerb häufen sich Absagen und Aufgaben - sie betreffen auch Topspielerinnen. Die deutsche Bilanz fällt jetzt schon schlecht aus.

Von Gerald Kleffmann

NBA, Finale: Die Toronto Raptors um Basketball-Star Kawhi Leonard haben im Finale der nordamerikanischen NBA einen Auftakterfolg gefeiert. Die Kanadier gewannen am Donnerstag das erste Spiel der diesjährigen Finalserie gegen Titelverteidiger Golden State Warriors 118:109 (59:49). Das zweite Spiel in der Best-of-seven-Serie wird am Sonntag ebenfalls in der kanadischen Metropole ausgetragen. Der 27-jährige Leonard erzielte 23 Punkte und holte acht Rebounds. Pascal Siakam war mit 32 Punkten der erfolgreichste Werfer aufseiten der Raptors. Der Topscorer im Spiel war Golden States Superstar Stephen Curry (34 Punkte).

Fußball, 2. Bundesliga: Nach dem Abschied von Achim Beierlorzer wird Mersad Selimbegovic neuer Trainer des SSV Jahn Regensburg. Der Fußball-Zweitligist aus der Oberpfalz stellte den bisherigen Assistenten von Beierlorzer am Freitag als Nachfolger vor. Der 37-jährige Bosnier erhält einen Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2021. "Mersad ist in all den Kriterien, die wir für die Position des Jahn Chef-Trainers definiert haben, der eindeutig passfähigste Kandidat. Er identifiziert sich als Persönlichkeit zu 100 Prozent mit dem SSV Jahn und lebt seine Werte, er steht als Fußballlehrer für die Jahn Spielidee und er hat in seinen verschiedenen Funktionen bereits nachgewiesen, dass er Spieler entwickeln kann", sagte Geschäftsführer Christian Keller.

Selimbegovic, der seit 2006 schon als Spieler in Regensburg aktiv war, freut sich auf die Herausforderung. "Natürlich habe ich Respekt vor der Aufgabe, weil ich weiß, dass auch weiterhin viel harte Arbeit auf uns wartet, wenn wir unser Ziel erreichen und den Jahn gemeinsam in der zweiten Bundesliga etablieren wollen", sagte er. Beierlorzer hatte den SSV Jahn im Sommer 2017 von Heiko Herrlich übernommen, der zu Bayer Leverkusen gewechselt war. Der Franke führte den Aufsteiger aus der Oberpfalz gleich auf Platz fünf in der 2. Bundesliga, diese Saison schloss der Verein auf Tabellenrang acht ab. Beierlorzer trainiert künftig Erstliga-Rückkehrer 1. FC Köln.

BVB, Trainer: Borussia Dortmund will den Vertrag mit Trainer Lucien Favre zeitnah verlängern. "Natürlich werden wir mit ihm in die Gespräche gehen, und ich persönlich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir alle fühlen uns in dieser Konstellation wohl." Aktuell laufen die Gespräche aber noch nicht, wie Zorc sagte. Der Kontrakt des 61-Jährigen ist noch bis 30. Juni 2020 datiert. Die Borussen hatten in der abgelaufenen Saison die erste deutsche Meisterschaft seit 2012 um zwei Punkte verpasst. In der Analyse machte Zorc vor allem die immer wieder schwächelnde Defensive und zu viele individuelle Fehler aus ("Die haben uns am Ende um die Früchte der Arbeit gebracht").

Aber auch den eigenen Umgang bei zwischenzeitlich neun Zählern Vorsprung auf Meister FC Bayern betrachtete Zorc rückblickend kritisch. "Aus dem Wissen, dass wir unsere Mannschaft verstärkt und sich die Spieler weiterentwickelt haben - haben wir abgeleitet, dass wir offensiver in der öffentlichen Zielsetzung werden wollen", sagte der frühere Profi: "Wir möchten zumindest versuchen, den Titel wieder nach Dortmund zu holen." Personell wird sich der BVB wohl von den sieben Leihspielern, die zurückkommen, trennen. Darunter ist auch Ex-Nationalspieler André Schürrle. Den früheren Kapitän Marcel Schmelzer, der zuletzt sportlich keine Rolle mehr spielte, möchte Zorc hingegen gerne halten. Ein möglicher Abgang von Mittelfeldspieler Julian Weigl sei derweil gar kein Thema.

US-Sport, MLB: Die US-amerikanische Major League Baseball (MLB) will die Sicherheitsvorkehrungen für die Zuschauer weiter untersuchen. Die Liga werde ihre Anstrengungen "bei diesem wichtigen Thema" weiter vorantreiben, teilte sie am Donnerstag mit. Es geht dabei um die Netze, die das Publikum insbesondere vor verunglückten Bällen schützen sollen. Am Tag zuvor war ein kleines Mädchen beim Spiel der Houston Astros am Kopf getroffen und verletzt worden.

Nach Empfehlungen der MLB hatten alle 30 Teams die Schutznetze um die Spielfelder zu Beginn der Saison 2018 vergrößert. "Im Moment würde ich am liebsten ein Netz um das ganze Stadion bauen", sagte Alberto Almora von den Chicago Cubs, dessen Ball das Mädchen getroffen hatte. Das Team teilte mit, dass das Mädchen ins Krankenhaus gebracht worden sei, die Eltern aber darum gebeten hatten, keine weiteren Informationen zum Gesundheitszustand des Mädchens zu veröffentlichen.

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