Super League:Es war ein Komplott

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Will in Zukunft nicht mehr Champions-League-Sieger sondern Super-League-Gewinner sein: der FC Liverpool. (Foto: Phil Noble/Reuters)

Aus dem Hinterhalt rufen zwölf Klubs eine Superliga aus, die Uefa prüft, ihre Teams sofort aus allen Wettbewerben zu werfen. Vereine aus Frankreich und Deutschland gehören nicht zu den Abtrünnigen - deswegen kommt ihnen im Machtkampf größte Bedeutung zu.

Von Johannes Aumüller und Thomas Kistner

Alles war perfekt vorbereitet für den Generalangriff aus dem Hinterhalt. Es war ein Komplott. Die Juristen hatten ihre Anträge ausformuliert, die PR-Leute ihre Texte. Und die Fußballfunktionäre taten, was sie in ihrem Business offenkundig perfekt verinnerlicht haben: Kollegen und Publikum belügen, dass sich die Balken biegen. Angeführt von Juventus Turins Chef Andrea Agnelli, votierte die europäische Klubvereinigung ECA am Freitag noch einhellig für die mit Europas Fußball-Union ausgehandelte Reform der Champions League ab 2024. Und noch am Samstag, berichtete der geschockte Uefa-Chef Aleksander Ceferin, habe ihm Agnelli versichert, dass die Superliga-Causa nur ein plattes Gerücht sei. Die beiden, muss man wissen, waren auch privat gute Freunde. Erleichterung herrschte bei der Uefa und auch beim Gros der 247 in der ECA versammelten Klubs. Aber für zwölf der wichtigsten Mitglieder ging die Sache damit erst los.

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