Familienpolitik:Nicht von schlechten Eltern

Lesezeit: 3 min

"Die Elternzeit ist ein großes Geschenk": In Schweden teilen sich viele Väter und Mütter die Betreuung der Kinder. (Foto: Maskot/mauritius images)

Warum es in Schweden heute völlig selbstverständlich ist, dass sich Mütter und Väter gleichberechtigt die Elternzeit zur Betreuung ihrer Kleinkinder teilen. Das wirkt sich sogar positiv auf die Karriere aus.

Von Alex Rühle

Fast ein halbes Jahrhundert ist es bereits her. 1974 wandelte Schweden den Moderskapspenning (das Muttergeld) um in die Föräldrarförsäkring, die Elternversicherung. Damit war das skandinavische Königreich ein familienpolitischer Vorreiter - und seiner Zeit weit voraus. Schon vier Jahre später sah man im ganzen Land den muskulösen Gewichtheber Lennart "Hoa-Hoa" Dahlgren mit einem Baby auf dem Arm. Die Plakatkampagne sollte Männer dazu animieren, ebenfalls Elternzeit zu beantragen. Allerdings auch in Schweden hat das nicht sofort funktioniert. Dahlgren selbst hat beispielsweise keinen einzigen Tag Elternzeit genommen, als sein eigenes Kind auf die Welt kam. Rollenbilder und Verhaltensmuster ändern sich eben nur langsam. Aber, auch das zeigt das schwedische Beispiel: Sie können sich ändern, wenn die Politik die richtigen Anreize gibt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: