SZ-Podcast "Auf den Punkt":ICAN: "Solange wir Atomwaffen haben, so lange ist das Risiko eines Einsatzes da"

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"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Russland will taktische Nuklearwaffen in Belarus stationieren. ICAN, die "internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen", sieht darin eine "brandgefährliche Eskalation".

Von Lars Langenau

Vergangenes Wochenende hat Russlands Präsident Wladimir Putin bekannt gegeben, dass er taktische Atomwaffen in Belarus stationieren will. Nicht nur US-Präsident Joe Biden findet das "besorgniserregend". Angesichts des Krieges in der Ukraine hatte UN-Generalsekretär Antonio Guterres bereits Anfang Februar vor der Selbstzerstörung der Menschheit gewarnt: Der Zeiger der Weltuntergangs-Uhr steht nur noch 90 Sekunden vor der atomaren Apokalypse.

Johannes Oehler, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland, sieht in der Stationierung von taktischen Atomwaffen in Belarus eine "brandgefährliche Eskalation". Sein Verein ist Teil der "internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen", die 2017 den Friedensnobelpreis verliehen bekommen hat.

"Taktische Atomwaffen sind bis zu zehnmal so stark wie die Hiroshima-Bombe", sagt Oehler. Und auch diese Waffen könnten jede Metropole der Welt zerstören und auf lange Zeit unbewohnbar machen. "Solange wir Atomwaffen haben, so lange ist das Risiko eines Einsatzes da." Seine Organisation stelle das "Narrativ der nuklearen Abschreckung in Frage" und wolle "eine Welt, in der Atomwaffen stigmatisiert" seien. Ein erster Schritt dazu sei der von ICAN initiierte Atomwaffenverbotsantrag, den inzwischen viele Länder unterschrieben hätten. Auch wenn bislang keine Atommächte, De-Facto-Atommächte und keine Nato-Staaten dabei seien.

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