"Northern Coasts":Marinemanöver unter deutscher Leitung beginnt

Seit 2014 üben die Marineverbände die Bündnisverteidigung in der Ostsee. Im Bild: Besatzungsmitglieder der Fregatte "Hamburg" im Hafen von Riga (Foto: Roman Koksarov/dpa)

Mehr als 3000 Soldaten aus 14 Ländern nehmen an der Übung in der Ostsee vor den Küsten Estlands und Lettlands teil.

Vor der Küste Lettlands und Estlands startet am Montag ein rund zweiwöchiges Marinemanöver unter deutscher Leitung. An der diesjährigen Ausgabe der Übung "Northern Coasts" nehmen mehr als 3000 Soldatinnen und Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter neben Ostsee-Anrainern auch Italien, Frankreich, Kanada und die USA. Etwa 30 Schiffe und Boote - darunter ein U-Boot, zahlreiche Luftfahrzeuge sowie diverse Landeinheiten gehören zum Manöververband.

Die von einem rund 1000 Kilometer entfernten Stab in Rostock geleitete Übung soll das gemeinsame Verständnis der Verbündeten für die Ostsee verbessern. Erstmals wird laut Marine bei "Northern Coasts" ein Szenario der Bündnisverteidigung zugrunde gelegt. Am Montag sollten die Einheiten, die sich zuvor im Hafen von Riga und vor der Küste gesammelt hatten, für die ersten Übungen in See stechen. Dabei geht es laut Marine um Minenräumen, Seeziel-Schießen, U-Boot-Jagd, elektronischen Kampf, Zusammenarbeit mit Aufklärern, Landungsoperationen und den Schutz von Häfen.

Die Großübung wird seit 2007 jedes Jahr abgehalten, Deutschland wechselt sich bei der Führung mit Dänemark, Finnland und Schweden ab. Zu Beginn lag der Fokus von "Northern Coasts" darauf, die Marinesoldaten auf Piraterie und Terrorismus vorzubereiten, inzwischen geht es um Landes- und Bündnisverteidigung, insbesondere an der Nato-Ostflanke. Auslöser war die Annexion der Krim 2014 durch Russland.

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