SZ am Abend:Nachrichten am 6. Januar 2022

Lesezeit: 4 min

Wie lange hält der Impfschutz gegen die Omikron-Variante an? Diese Frage spielt in der Diskussion über eine Impfpflicht offenbar zunehmend eine Rolle. (Foto: Markus Schreiber/AP)

Was heute wichtig war - und was Sie auf SZ.de am meisten interessiert hat.

Von Kassian Stroh

Das Wichtigste zum Coronavirus

Die Impfpflicht gerät ins Wanken. Die Bundestagsdebatte über eine allgemeine Verpflichtung zur Corona-Schutzimpfung verzögert sich. Zugleich drängt vor allem die FDP darauf, die Notwendigkeit neu zu bewerten. Parteichef Lindner verweist auf "neue Erkenntnisse und Veränderungen der Lage" durch die Omikron-Variante. Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) hingegen warnt vor einem Verzicht auf die Pflicht. CDU und CSU fordern eine "Führungsentscheidung" von Kanzler Scholz (SPD). Zum Artikel (SZ Plus)

Wie Bund und Länder der Omikron-Welle begegnen wollen. In Deutschland steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder, am Freitag beraten Kanzler Scholz und die Ministerpräsidenten über die Konsequenzen daraus. Gelockert werden sollen die Quarantäne-Regeln, um auch bei deutlich mehr Infizierten zentrale Bereiche des öffentlichen Lebens aufrechterhalten zu können. Verschärft werden könnten Regeln, die der Verringerung der Kontakte dienen. Als wahrscheinlich gilt auch eine bundesweite 2-G-plus-Regel für die Gastronomie. Zum Artikel

Italien führt Impfpflicht für über 50-Jährige ein. Als erstes großes Land Europas beschließt Italien einen berufsunabhängigen Impfzwang. Unter anderem dürfen von Februar an Menschen über 50 nur noch arbeiten gehen, wenn sie immunisiert sind - unter Androhung von Strafen. Das gilt für alle Bewohner des Landes, auch für Ausländer. In der Regierung wurde darum heftig gerungen. Zum Artikel

Macron will Ungeimpfte nerven - Frankreich streitet. Frankreich debattiert über die vulgäre Wortwahl des Präsidenten. Der hatte gesagt, er wolle Menschen, die nicht gegen Corona immunisiert sind, "bis zum Ende auf den Sack gehen". Das Zitat platzt mitten in die Debatte der Nationalversammlung über die Frage, ob aus dem aktuell geltenden Gesundheitspass ein Impfpass werden soll. Mit einiger Verzögerung wird das Gesetz dann auch beschlossen. Zum Artikel (SZ Plus)

Djokovic wehrt sich gegen Ausweisung. Der beste Tennisspieler der Welt sitzt in einem Quarantänehotel in Melbourne fest. Er will mit einer Ausnahmegenehmigung an den Australian Open teilnehmen, doch das Land verweigert ihm die Einreise, da er mutmaßlich nicht gegen Corona geimpft ist. Nun muss ein Gericht entscheiden. Zum Artikel (SZ Plus)

  • Corona-Fälle beim FC Bayern: Austragung des Spiels gegen Gladbach ist weiter unsicher
  • Corona-Kundgebungenin München: Polizei setzt Impfgegner auf dem Marienplatz fest
  • Daten zur Pandemie: Eine Übersicht in Grafiken

Nachrichten kompakt

Preisanstieg so stark wie zuletzt vor knapp 30 Jahren. Die deutsche Jahresinflation beträgt 3,1 Prozent, im Dezember betrug das Plus mehr als fünf Prozent - das sind die höchsten Werte seit 1993. Vor allem Energie, Wohnen und Lebensmittel sind sehr viel teurer geworden, das ist für viele Menschen eine Gefahr für den eigenen Wohlstand. Denn diese Ausgaben belasten Haushalte mit einem niedrigen Einkommen besonders stark. Zum Artikel (SZ Plus)

Jeder Fünfte verdient wenig - trotz Vollzeit. Millionen Arbeitnehmer bekommen nur bis zu 2300 Euro brutto im Monat, obwohl sie voll arbeiten. Das zeigt eine neue Studie vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut. Die Lohngrenze spaltet Deutschland in Mann und Frau, Akademiker und Ungelernte, Stadt und Land. Zum Artikel

Unruhen in Kasachstan - Russland schickt Soldaten. Weil die Preise für Autogas erhöht worden sind, gibt es heftige Proteste, Dutzende Menschen sollen bereits ums Leben gekommen sein. Der autokratische Präsident Tokajew lässt die Regierung zurücktreten. Doch als das die Lage nicht beruhigt, verhängt er den Ausnahmezustand über Almaty und andere Regionen und bittet unter anderem Russland um Hilfe. Die Proteste im Land richten sich nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen seinen Vorgänger, den Langzeitmachthaber Nasarbajew, und dessen System, das ihm bis heute Reichtum und Einfluss sichert. Zum Artikel

Wie Baerbocks Antrittsbesuch in den USA verlaufen ist. Vertrauen aufbauen im Schnelldurchgang: Wegen Corona bleibt die deutsche Außenministerin nur zehn Stunden statt der geplanten drei Tage in Washington. Das von ihr erhoffte Zeichen für Rüstungskontrolle und Abrüstung kann sie nicht setzen. Bei ihren Gesprächen geht es vor allem um die Ukraine-Krise und den Schutz der Demokratie - die Grünen-Politikerin trifft unter anderem ihren Kollegen Blinken und die Repräsentantenhaus-Sprecherin Pelosi. Zum Artikel (SZ Plus)

"Wir sind nicht mehr in der Opposition". Die FDP hält ihre erste Dreikönigskundgebung ab, seit sie wieder Regierungspartei ist. Das zu preisen, ist denn auch ihre Kernbotschaft. Die Ampelkoalition aber hat kompliziert begonnen für die Liberalen: Schuldenhaushalte, Pandemie, Impfpflicht. Man habe eine "besondere Sensibilität für Freiheit und die Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen", sagt Parteichef Lindner und plädiert für "maßvolle" Corona-Beschränkungen. Zum Artikel (SZ Plus)

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Weitere wichtige Themen des Tages:

Das hat heute viele interessiert

Wenn das Huhn den Fuchs bedroht. Außenministerin Baerbock trifft in Washington ihren Kollegen Blinken. Gemeinsam wollen sie Russland zum Dialog bewegen und so die Krise mit der Ukraine entschärfen. Blinken bemüht dazu einen Vergleich aus dem Tierreich. Zum Artikel

Filialen von Media Markt und Saturn lassen auch Ungeimpfte einkaufen. Einige Märkte des Elektronikhändlers in Bayern setzen die 2-G-Regel aus. Freie-Wähler-Chef Aiwanger sieht den Grund für die großen Probleme in der Corona-Krise vor allem bei Einsparungen im deutschen Gesundheitssystem. Es sei über Jahre hinweg "politisch ruiniert" worden. Zu den Corona-Meldungen aus Bayern

Die Geschichte einer Stalkerin. Sie führen eine harmonische Ehe. Bis Franco eines Tages merkt, dass etwas nicht stimmt mit seiner Frau. Dann folgt der Albtraum. Zum Artikel (SZ Plus)

Zu guter Letzt

Eine Stadt gebaut auf saftigen Toilettengebühren. München feiert nicht nur das Olympia-Jubiläum - sondern auch die erste urkundliche Erwähnung einer öffentlichen Latrine vor 625 Jahren. An die Arbeit der dort tätigen Nachtkönige will man allerdings nicht gern zurückdenken. Zur Glosse

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