Krieg in Nahost:Baerbock fordert differenzierte Debatte über Zukunft des Hilfswerks UNRWA

Es sei essentiell, dass die UN ein Untersuchungsverfahren und parallel dazu eine unabhängige Prüfung des Hilfswerks einleiten. Nach Einschätzung der Vereinten Nationen wurde die Wirtschaft des Gazastreifens durch den Krieg fast 70 Jahre zurückgeworfen.

Alle Entwicklungen im Liveblog

Dieser Liveblog ist archiviert und wird nicht mehr aktualisiert. Die aktuelle Berichterstattung finden Sie auf unserer Themenseite zum Krieg in Nahost .

Wichtige Updates

US-Regierung hält friedliche Lösung in Nahost weiterhin für möglich

Israels Armee meldet heftigen Beschuss aus Libanon

Israel greift Ziele in Libanon an

Israels Verteidigungsminister: Aktionen gegen Hisbollah werden weitergehen

Israelische Armee: Zwei Soldaten im libanesischen Grenzgebiet getötet

Maximilian Kornprobst

Israelischer Angriff auf Beirut - führender Hisbollah-Kommandeur getötet

Israels Armee hat nach eigenen Angaben ein Ziel in Libanons Hauptstadt Beirut angegriffen. Der Luftangriff galt einem hochrangigen Kommandeur der Hisbollah, Ibrahim Akil. Das meldeten mehrere israelische Medien unter Berufung auf Sicherheitskreise. Mittlerweile hat das israelische Militär den Tod Akils bestätigt. Auch rund zehn weitere ranghohe Hisbollah-Kommandeure seien bei der Attacke getötet worden, sagte ein israelischer Militärsprecher. Gleichzeitig betonte er laut der Deutschen Presse-Agentur: Israel strebe keine regionale Eskalation an.

Der Angriff richtete sich offenbar gegen Einrichtungen der radikal-islamischen Hisbollah im Süden der Stadt, wie zwei Quellen in Sicherheitskreisen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Die Gegend ist eine der Hochburgen der Miliz. Akil gehört zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah und wirkte insbesondere im militärischen Flügel der schiitischen Organisation. Er sei der Kopf der Militäraktionen der Hisbollah gewesen, zitiert die israelische Zeitung Times of Israel aus einem Statement des israelischen Militärs. Die USA hatten ein Kopfgeld in Höhe von sieben Millionen Dollar (6,27 Millionen Euro) auf Akil ausgesetzt. Bereits Anfang der 1990er-Jahre hatte Israel versucht, den Kommandeur auszuschalten. 

Bei dem Angriff auf Beirut wurden noch weitere Menschen getötet. Das libanesische Gesundheitsministerium spricht von mindestens zwölf Toten, 66 weitere Personen seien verletzt worden. Die Zahlen hatte die Behörde zunächst niedriger angegeben. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte gemeldet, dass mindestens fünf Menschen getötet worden sein. Unter den Opfern waren demzufolge Minderjährige. Die Angaben ließen sich bisher nicht unabhängig überprüfen. Es sollen zwei Explosionen zu hören gewesen sein, das berichteten Augenzeugen der dpa. Auf den Straßen herrschte demnach Panik, mehrere Krankenwagen waren im Einsatz.
Ein Fahndungsposter, auf dem Ibrahim Akil zu sehen ist.
Ein Fahndungsposter, auf dem Ibrahim Akil zu sehen ist. AFP
Nadja Tausche
Nadja Tausche

US-Regierung hält friedliche Lösung in Nahost weiterhin für möglich

Trotz der gegenseitigen Angriffe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in Libanon hält die US-Regierung es für möglich, einen Krieg zwischen den beiden Seiten abzuwenden. "Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg“, sagte John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und Libanon sei "nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern“.

Auf den jüngsten israelischen Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut ging Kirby nicht näher ein. Dieser sei gerade erst geschehen, und das israelische Militär müsse selbst über seine Einsätze sprechen, sagte er. Auf Nachfrage sagte er, ihm sei nicht bekannt, dass die US-Regierung vorab darüber informiert gewesen sei. US-Präsident Joe Biden sagte zur Lage an der libanesisch-israelischen Grenze: Es müsse sichergestellt werden, dass die Bewohner von Nordisrael und dem Südlibanon in Sicherheit in ihre Ortschaften zurückkehren können. 

Auch mit Blick auf den Gazastreifen halten die Vereinigten Staaten eine Feuerpause nach wie vor für realistisch. "Wir dürfen nicht lockerlassen", betonte der US-Präsident vor Journalisten.
Dimitri Taube

Israels Armee meldet heftigen Beschuss aus Libanon

Aus Libanon sind nach israelischen Militärangaben erneut zahlreiche Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Die Armee registrierte eigenen Angaben zufolge rund 140 Geschosse. Im Norden Israels heulten Warnsirenen. Israelischen Medien zufolge brachen durch den Beschuss Brände aus. Berichte über Verletzte gab es bisher nicht.

Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte mehrere Angriffe für sich. In einigen Fällen sprach sie von "Salven an Katjuscha-Raketen", die sie Richtung Israel abgeschossen habe. Anwohner in zahlreichen Orten im Norden Israels sind dazu aufgerufen, in der Nähe von Schutzräumen zu bleiben.

Israels Armee hatte am Donnerstag in mehreren Angriffswellen etwa 100 Raketenabschussrampen der Hisbollah im Nachbarland attackiert.
Dimitri Taube

Tote vom Dach gestoßen? - Israels Armee untersucht Vorfall

Israels Armee untersucht einen Vorfall, bei dem Soldaten im Westjordanland die Leichen von mutmaßlichen palästinensischen Militanten von einem Dach gestoßen haben. Das Militär sprach von einem "schwerwiegenden Vorfall", der nicht mit den Werten der israelischen Armee und den Erwartungen an ihre Soldaten übereinstimme.

Videos, die in sozialen und israelischen Medien verbreitet wurden, zeigen, wie drei Soldaten die bei einem Armeeeinsatz am Donnerstag nahe Dschenin getöteten Personen von einem Dach werfen beziehungsweise treten. Die Aufnahmen sorgten auch in Israel für Entsetzen.

Palästinensischen Angaben zufolge wurden insgesamt sieben Menschen bei dem Einsatz getötet. Israels Armee sprach von vier Militanten, die gestorben seien. Es sei zu einem Feuergefecht mit bewaffneten Palästinensern gekommen.

Medienberichten zufolge befanden sich die Palästinenser auf dem Dach eines von israelischen Einsatzkräften umstellten Hauses in der Nähe der Stadt Dschenin. Nach einem Bericht der Times of Israel soll sich eine von Israel gesuchte Person in dem Gebäude versteckt haben.
Dimitri Taube

Israel hebt Ausgangsbeschränkungen für Orte im Norden auf

Israel hat die am Vortag verhängten Ausgangs- und Versammlungsbeschränkungen für mehrere Orte im Norden des Landes und auf den besetzten Golanhöhen wieder aufgehoben. Das teilte das Militär mit. Die Einschränkungen waren verhängt worden, nachdem das israelische Militär am Donnerstagnachmittag eine intensive Angriffswelle gegen Stellungen der Hisbollah-Miliz im Süden Libanons gestartet hatte. Dies hatte die Sorge vor einer massiven Eskalation des seit Monaten andauernden gegenseitigen Beschusses an der Grenze verstärkt.
Julia Bergmann
Julia Bergmann

Minister: Komponenten der in Libanon explodierten Pager nicht aus Taiwan 

Nach Angaben des Wirtschaftsministers von Taiwan, Kuo Jyh-huei, sind die Komponenten der Pager, die am Dienstag in Libanon explodierten, nicht in Taiwan hergestellt worden. Der Gründer und Chef des taiwanesischen Unternehmens "Gold Apollo" war am Donnerstag bis spät in die Nacht von der Staatsanwaltschaft Taiwans verhört und anschließend entlassen worden. "Gold Apollo" hatte diese Woche erklärt, dass die bei dem Anschlag verwendeten Geräte von einem Budapester Unternehmen namens BAC produziert worden seien, das eine Lizenz zur Verwendung seiner Marke habe. 
Leopold Zaak
Leopold Zaak

Großbritannien fordert sofortigen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah

Angesichts der Spannungen zwischen Israel und der Terrormiliz hat der britische Außenminister einen sofortigen Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze gefordert. "Wir sind uns alle sehr, sehr einig, dass wir eine politische Verhandlungslösung wollen, damit die Israelis in ihre Häuser in Nordisrael und die Libanesen in ihre Häuser zurückkehren können", sagte David Lammy nach einem Treffen mit den Außenministern aus Frankreich, den USA und Italien in Paris. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Karine Jean-Pierre erneut vor einer Eskalation der Situation gewarnt.

Ob die britischen Warnungen zu einer Deeskalation beitragen, darf bezweifelt werden. Derzeit sind die Beziehungen zwischen Israel und Großbritannien angespannt: Anfang des Monats setzte London die Genehmigung für einige Waffenlieferungen an Israel wegen der Sorge aus, sie könnten im Gazastreifen eingesetzt werden und dort Teil von Menschenrechtsverbrechen werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte diese Entscheidung "beschämend". 
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Israel greift Ziele in Libanon an

Israel hat Libanon massiv aus der Luft angegriffen. Das Militär teilte am Abend mit, es seien rund 100 Raketenabschussrampen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen worden. Außerdem habe die Luftwaffe „Terror-Infrastruktur“ attackiert. Die Armee werde auch weiterhin die Infrastruktur und die Fähigkeiten der Hisbollah schwächen, um den Staat Israel zu verteidigen, hieß es. Artillerie habe das Gebiet von Nakura in Südlibanon beschossen, hatte das Militär zuvor mitgeteilt. 

Libanesische Sicherheitskreise sprachen von einer der schwersten israelischen Angriffswellen seit Beginn des gegenseitigen Beschusses im Oktober. Sie bestätigten, es seien Raketenabschussrampen getroffen worden. Es war bereits die zweite Serie israelischer Luftangriffe in Libanon am Donnerstag. Dort herrscht zudem die Sorge, Israel könne eine Bodenoffensive im Süden des Nachbarlands starten. Die Befürchtungen wurden dadurch befeuert, dass die israelische Armee Zivilisten dazu aufgerufen hat, sich am Wochenende von militärischen Übungsgebieten im Norden des Landes fernzuhalten. Das Militär werde dort „Aktivitäten“ ausführen, für Unbefugte herrsche daher Lebensgefahr.

Israel will die Hisbollah wieder aus dem Grenzgebiet verdrängen, um die Sicherheit seiner Bürger im Norden zu gewährleisten. Wegen der fast täglichen kurzen Gefechte zwischen der Hisbollah-Miliz und dem israelischen Militär an der israelisch-libanesischen Grenze haben Tausende Israelis schon vor Monaten die Region verlassen.

Israels Generalstabschef Herzi Halevi genehmigte nach Militärangaben Pläne „für die Fortsetzung des Kriegs“ an der nördlichen Front. Genauere Details hatte die Armee nicht genannt. Es war lediglich die Rede von „Plänen für die nördliche Arena“, mit Blick auf das Nachbarland Libanon.
Nadja Tausche
Nadja Tausche

Israels Verteidigungsminister: Aktionen gegen Hisbollah werden weitergehen

Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant hat eine Fortsetzung der Angriffe auf die Hisbollah-Miliz angekündigt. „Die Serie unserer Militäraktionen wird weitergehen“, sagte er bei einer Sitzung mit ranghohen Vertretern des Militärs und der Geheimdienste. Bei der Beratung ging es offenbar um verschiedene Szenarien im Kampf gegen die Hisbollah. Ziel sei eine Rückkehr der Einwohner des israelischen Nordens in ihre Wohnorte. „Mit der Zeit wird die Hisbollah einen wachsenden Preis zahlen.“ 

Gallant sprach außerdem erneut über eine „neue Phase“ des Krieges. Diese hatte er am Mittwoch nach der Explosion zahlreicher Pager in Libanon angekündigt. Nun sagte er: „In der neuen Phase des Krieges gibt es wichtige Gelegenheiten, aber auch erhebliche Risiken.“ 

Unklar ist, ob sich der Verteidigungsminister mit der „Fortsetzung“ der Aktionen auf die israelischen Angriffe auf Libanon bezieht oder ob er damit indirekt auch die Angriffe auf technische Geräte meint. Nach den tödlichen Angriffen auf Pager und Funkgeräte der Hisbollah-Miliz hatte deren Generalsekretär Hassan Nasrallah Vergeltung gegen Israel angekündigt. Israel hat sich bislang nicht zu den Angriffen bekannt.
Dimitri Taube

Israelische Armee: Zwei Soldaten im libanesischen Grenzgebiet getötet

Zwei israelische Soldaten sind in der Nähe der Grenze zum Libanon getötet worden. Das teilte die Armee mit. Der israelische Sender N12 berichtete, ein Soldat sei durch eine Drohne getötet worden, der andere durch eine Panzerabwehrrakete.
Katja Guttmann
Katja Guttmann

Hisbollah-Chef Nasrallah: Explosion von Pagern „Kriegserklärung“

Hassan Nasrallah hat Israel nach den offensichtlich koordinierten Angriffen auf technische Geräte der Schiitenorganisation versuchten „Völkermord“ und ein „Massaker“ vorgeworfen. „Innerhalb von zwei Tagen und binnen einer Minute pro Tag hat Israel darauf abgezielt, mehr als 5 000 Menschen zu töten“, sagte der Hisbollah-Chef bei einer im Fernsehen übertragenen Rede. „Dieser kriminelle Akt kommt einer Kriegserklärung gleich“, sagte er. Israel habe alle roten Linien überschritten.

Es bestehe kein Zweifel daran, dass die Hisbollah einen schweren Schlag erlitten habe. Dieser sei „in der Geschichte unseres Widerstands und vielleicht in der Geschichte des Konflikts mit dem Feind beispiellos“, so Nasrallah. Der Hisbollah sei bewusst, dass Israel technologisch überlegen sei – „insbesondere weil es von den USA und dem Westen unterstützt wird.“ Nasrallah kündigte Vergeltung an: „Die Bestrafung wird kommen“, sagte er. Wann, wo und wie werde man sehen, wenn der Zeitpunkt gekommen sei. 

Die Anschläge hätten aber die Befehlsstrukturen der Miliz nicht beschädigt. Auch die Infrastruktur der mit Iran verbündeten Gruppierung sei intakt, betonte Nasrallah. Die Hisbollah-Miliz wolle die Rückkehr israelischer Zivilisten in die Grenzregion zu Libanon verhindern. Der  „Widerstand in Libanon“ werde seine Angriffe auf Israel nicht einstellen, bevor die „Aggressionen (Israels) gegen Gaza“ aufhörten, sagte Nasrallah. Israel könne Menschen erst wieder in Sicherheit in den Norden zurückkehren lassen, wenn der Krieg in Gaza gestoppt werde. Die Kampfbereitschaft der Miliz wurde erhöht, teilte er mit. 

Während Nasrallahs Rede flogen israelische Kampfflugzeuge im Tiefflug über die Hauptstadt Beirut und durchbrachen die Schallmauer. Im südlichen Vorort Beiruts berichteten Augenzeugen von Scheinangriffen israelischer Flugzeuge. Bei früheren Reden Nasrallahs hat es ähnliche Ereignisse gegeben. 
Maximilian Kornprobst

Libanon verbietet Walkie-Talkies und Pager auf Flügen 

Die libanesischen Behörden verbieten einem Bericht zufolge das Mitführen von Walkie-Talkies und Pagern auf Flügen aus Beirut. Die zivile Luftfahrtbehörde des Landes fordert Fluggesellschaften dazu auf, ihre Passagiere darüber zu informieren, dass die Geräte bis auf Weiteres nicht auf den Flughafen der libanesischen Hauptstadt mitgeführt werden dürfen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Libanons berichtet. Auch deren Luftfrachtversand sei untersagt worden. 
Corinna Koch
Corinna Koch

Israelischer Staatsangehöriger wegen mutmaßlicher Anschlagspläne angeklagt

Israelische Sicherheitskräfte haben eigenen Angaben nach einen israelischen Staatsangehörigen festgenommen, der von Iran für einen Mord an hochrangigen Regierungsvertretern angeworben worden sein soll. Er soll den Angaben zufolge an mindestens zwei Treffen in Iran teilgenommen haben, bei denen es um mögliche Attentate auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Joaw Gallant oder den Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes gegangen sei. 

Bei dem Verdächtigen handele es sich um einen Geschäftsmann, der längere Zeit in der Türkei gelebt und dort auch Kontakte zu Iranern gehabt haben soll. Er sei in den vergangenen Monaten für Treffen mit Vertretern des iranischen Geheimdienstes zweimal über die Türkei nach Iran geschleust und für die Mordpläne auch bezahlt worden, hieß es. Der Israeli wurde demnach bereits vergangenen Monat festgenommen. Nun sei auch Anklage gegen den 73-Jährigen erhoben worden.

Die Mordvorhaben seien als Rache für die Tötung des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in Teheran, die Israel zugeschrieben wird, geplant worden. Bei den gemeinsamen Treffen sollen die iranischen Beamten dem Israeli demnach auch vorgeschlagen haben, Russen oder Amerikaner ausfindig zu machen, die bereit seien, Kritiker der iranischen Regierung in Europa oder den USA zu ermorden.
Corinna Koch
Corinna Koch

Rede von Hisbollah-Anführer Nasrallah erwartet

Nachdem in Libanon zahlreiche Mitglieder der proiranischen Hisbollah an zwei aufeinanderfolgenden Tagen durch explodierende Kommunikationsgeräte verletzt wurden, will sich der Anführer der Miliz, Hassan Nasrallah, erstmals äußern. Nasrallah kündigte für den heutigen Nachmittag eine Rede an. Die Hisbollah hat bereits Vergeltung für die „sündige Aggression“ Israels geschworen und in einer ersten Reaktion israelische Stellungen an der Grenze angegriffen.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die Miliz sei durch die Angriffe schwer getroffen worden. Die Kommunikationswege der Organisation sollen kompromittiert worden sein. Nun stehe die Hisbollah unter Druck, auf die Situation zu reagieren.
Valentina Reese
Valentina Reese
 

Die SZ berichtet 

Lesen Sie hier unsere wichtigsten Analysen, Hintergründe und Einordnungen zum Nahost-Konflikt:

  • Gaza und die Ukraine galten zuletzt als Testlabore digitaler Kriegsführung. Die Pager-Attacke in Libanon zeigt, dass die Grenze zwischen Cybergewalt und analoger Realität endgültig aufgehoben ist. Andrian Kreye über den Tag null (SZ Plus)

  • In Beirut weiß jeder, dass allein Israel sich solche Aktionen gegen die Terrorgruppe Hisbollah ausgedacht haben kann. Und die Regierung in Jerusalem dürfte schon den nächsten Schlag im Kopf haben, kommentiert Tomas Avenarius (SZ Plus)

  • Die dezentrale Attacke wird von Unterstützern Israels als präziser, intelligenter Schlag gefeiert. Was sagt das Völkerrecht zu dieser Aktion? Wie ein Experte darauf blickt, erklärt Ronen Steinke (SZ Plus)

  • Bei Anruf Tod: Kreative Geheimdienstaktionen wie die massenhafte Manipulation der Pager in Libanon inspirieren seit jeher die Filmindustrie. Aus Gründen. Von Moritz Baumstieger (SZ Plus) 

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