Islamverband Ditib:"Gerade als Kanzlerkandidat darf er sich nicht wegducken"

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Die Zentralmoschee von Ditib in Köln, der größten sunnitisch-islamischen Organisation in Deutschland. (Foto: Stefan Ziese /Imago)

Reicht der lange Arm von Präsident Erdoğan bis in deutsche Klassenzimmer? Genau das befürchtet Grünen-Politikerin Berivan Aymaz in Nordrhein-Westfalen. Im Interview erklärt sie, warum eine Einmischung von Ditib so heikel ist und Armin Laschet einschreiten sollte.

Von Christian Wernicke, Düsseldorf

Das Thema ist brisant, der Streit ist es auch - vor allem für Armin Laschet. Die von dem CDU-Kanzlerkandidaten geführte Regierung in Nordrhein-Westfalen hat eine scharfe Debatte um den islamischen Religionsunterricht entfacht: In einer Kommission, die das Schulministerium zur Gestaltung dieses Unterrichts und der Auswahl der Lehrer berät, wird künftig ausgerechnet die Ditib mitreden - der von der türkischen Regierung bezahlte und gesteuerte Islamverband. Heißt das, der lange Arm von Präsident Erdoğan reicht bis in deutsche Klassenzimmer? Berivan Aymaz, Landtagsabgeordnete der Grünen, befürchtet genau das. Wegen ihrer Kritik wird sie nun von türkischen Medien geschmäht.

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