Suhl:Corona-Krise: Bundeswehr hilft bei Umbau von Flüchtlingsheim

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Ein Vorhängeschloß sichert einen Zaun zur Quarantänestation der Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl. (Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa)

Die Bundeswehr hilft beim Umbau eines Wohnblocks der Landes-Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl zu einem Isolier- und Quarantänebereich. Die Arbeiten...

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Suhl/Erfurt (dpa/th) - Die Bundeswehr hilft beim Umbau eines Wohnblocks der Landes-Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Suhl zu einem Isolier- und Quarantänebereich. Die Arbeiten seien voraussichtlich in etwa vier Wochen beendet, sagte der amtierende Leiter des Flüchtlingsheims, Michael Hasenbeck, am Dienstag in Suhl. In dem Gebäude könnten dann bis zu 100 Menschen untergebracht werden - entweder, weil bei ihnen eine Corona-Infektion nachgewiesen wurde, oder weil sie nach ihrer ersten Ankunft in dem Heim in einer zweiwöchige Routine-Quarantäne bleiben müssen.

Hasenbeck will die gesamte Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl sowie deren Außenstelle in Eisenberg bis November „coronafest“ machen. Bei den jetzigen Umbauarbeiten helfen nach Angaben des Landeskommandos zehn Soldaten eines Panzergrenadierbataillons aus Bad Salzungen. Der Hilfseinsatz soll nach den bisherigen Planungen Mitte Juni abgeschlossen sein. Insgesamt unterstützt die Bundeswehr damit in drei Thüringer Kommunen die Behörden bei der Bewältigung der Corona-Krise.

Neben Suhl helfen Soldaten zivilen Stellen bereits in Greiz und Gera, sagte der Sprecher des Landeskommandos, Michael Weckbach. Dort hülfen Soldaten bei Abstrichen für Corona-Tests. Zudem sollen vom nächsten Montag an vier Soldaten in Gera beim Zurückverfolgen von Infektionsketten eingesetzt werden und zu diesem Zweck mit möglicherweise infizierten Menschen telefonieren.

„Aktuell gibt es keine weiteren Hilfeleistungsanträge zu überprüfen“, berichtete Weckbach. Das Land hatte vor einigen Wochen schon einmal versucht, Unterstützung der Bundeswehr für das Flüchtlingsheim in Suhl zu gewinnen. Die Streitkräfte hatten den Antrag damals nicht bewilligt, sondern nach früheren Angaben Weckbachs zur „Präzisierung“ an das Landesverwaltungsamt zurückgeschickt.

Hasenbeck erläuterte jetzt, inzwischen habe genauer dargelegt werden können, welche Hilfeleistung von der Bundeswehr benötigt werde. Dabei sei auch klargestellt worden, dass die Soldaten keine hoheitlichen Aufgaben übernehmen werden.

Bei dem gegenwärtigen Einsatz gehen die Soldaten unter anderem zunächst durch das Flüchtlingsheim und überprüfen die Ausstattung etwa an Betten und Stühlen in den Zimmern. Laut Hasenbeck wurde in dem Heim schon mehrfach umgebaut, so dass sogar manche Wände nicht mehr da stehen, wo sie in den Bauplänen eingezeichnet sind. In den nächsten Wochen sollen die Soldaten dann ebenso beim Möblieren der Zimmer helfen wie etwa bei der Essensausgabe.

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