Als Christine Lagarde im November 2019 die Führung der Europäischen Zentralbank übernahm, schien Vorgänger Mario Draghi die wichtigsten Dinge erledigt zu haben. Angst vor Inflation? Die gab es nicht, die Preise waren viele Jahre überhaupt nicht gestiegen. Und die Furcht vor einer zweiten Euro-Schuldenkrise? Die hatte der Maestro aus Italien per Drohung an die Spekulanten mit dem "Whatever it takes"-Versprechen im Keim erstickt. Die erste Juristin im Amt von Europas Notenbank konnte und wollte sich anfangs daher auf andere Dinge fokussieren: eine "grüne" Geldpolitik etwa, eine bessere Kommunikation, vor allem mit den Deutschen, und die Karrieren von Frauen zu fördern in der EZB.
Währungsunion:Droht eine Euro-Krise?
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EZB-Präsidentin Lagarde muss nicht nur eine neue Schuldenkrise verhindern, sondern auch noch die Inflation bekämpfen. Das "Whatever it takes" ihres Vorgängers Draghi war gestern. Jetzt setzt sie auf ein Notfallinstrument.
Von Markus Zydra, Frankfurt

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