Flugbereitschaft der Bundeswehr:Baerbock auf dem Weg nach Ostafrika in Saudi-Arabien gestrandet

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Außenministerin Annalena Baerbock steigt aus dem "A321LR" der Flugbereitschaft auf dem Flugplatz im saudischen Dschidda. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

Die deutsche Außenministerin muss auf dem Weg nach Dschibuti kurz vor dem Ziel zwischenlanden. Der Flugbereitschaft fehlte eine wichtige Genehmigung. Die Reise geht mit Verspätung weiter.

Außenministerin Annalena Baerbock beginnt ihre Ostafrikareise an diesem Donnerstag mit einem Tag Verspätung in Kenia. Am Mittwoch musste die Grünen-Politikerin bei der geplanten Reise nach Dschibuti wegen einer fehlenden Überfluggenehmigung über Eritrea einen ungewollten Zwischenstopp mit Übernachtung im saudischen Dschidda einlegen. "Die Reise wird nach dem Tankstopp in Dschidda morgen mit dem Programmteil Kenia fortgesetzt", hieß es später aus Delegationskreisen.

Baerbock strich den eigentlich am Donnerstagmorgen geplanten Besuch in Dschibuti. Dort wollte sie ursprünglich vor ihrer Weiterreise nach Kenia den Hafen besichtigen. Am Freitag will die Bundesaußenministerin zum Abschluss ihrer Ostafrika-Reise den Südsudan besuchen. In Kenia sind am Donnerstag unter anderem ein Treffen mit Präsident William Samoei Ruto sowie der Besuch eines Ausbildungszentrums in der Hauptstadt Nairobi geplant.

Stromausfall im Außenministerium von Eritrea

Zu Beginn hatte das Flugzeug mehr als eine Stunde lang über dem Roten Meer Kreise gezogen. "Trotz aller Bemühungen haben wir leider unsere Überflugfreigabe nach Eritrea nicht bekommen", sagte der Flugkapitän. Man müsse deshalb "in den sauren Apfel beißen" und nach Dschidda an der Westküste Saudi-Arabiens ausweichen. Die Erteilung einer Überfluggenehmigung sei auch deshalb schwierig gewesen, da es im Außenministerium von Eritrea einen Stromausfall gegeben habe, hieß es aus der Delegation.

Zuletzt musste Baerbock Mitte August eine lange geplante Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi in Abu Dhabi abbrechen - wegen eines Defekts an den Landeklappen des alten Regierungs- Airbus A340. Auch eine Ersatzmaschine der Bundeswehr war damals nicht zu organisieren, es ging per Linie zurück. Die beiden langstreckentauglichen Maschinen der Flugbereitschaft vom Typ A340 wurden mittlerweile ausgemustert.

Technische Panne bereits am Dienstag

Die bis Freitag geplante dreitägige Reise Baerbocks hatte bereits mit einer technischen Panne an dem ursprünglich vorgesehenen Flugzeug begonnen. Die eingeplante "weiße" Maschine vom Typ A319 sei am Dienstagnachmittag wegen eines Triebwerkschadens von der Flugbereitschaft gegen ein Flugzeug vom Typ A321LR ausgetauscht worden, hieß es. Mit diesem grau lackierten Flugzeug werden auch Bundeswehrsoldaten zu ihren Auslandseinsätzen geflogen.

Es sei zwar nicht ungewöhnlich, dass Überfluggenehmigungen erst im Laufe des Fluges erteilt würden, hieß es weiter. Dem Auswärtigen Amt sei aber erst am Morgen kurz vor dem Abflug mitgeteilt worden, dass auch für die ursprünglich eingeplante Maschine keine solche Genehmigung vorgelegen habe. Man habe dann entschieden, darauf zu setzen, dass die entsprechende Genehmigung im Laufe des Fluges erteilt werden würde. Unter anderem angesichts der Angriffe der von Iran unterstützten militant-islamistischen Huthi-Miliz aus Jemen war auch ein Umfliegen Eritreas kurzfristig nicht möglich, hieß es weiter. Baerbock wollte in Dschibuti eigentlich schon am Mittwochnachmittag ihren Amtskollegen Mahamud Ali Jussuf treffen.

Sicherheit der Seewege Thema der Gespräche

In Dschibuti sollte es bei den Gesprächen Baerbocks auch um die Sicherheit der Seewege im Roten Meer gehen. Zwischen Dschibuti und Jemen verlaufe die nur 27 Kilometer breite Meerenge Bab el-Mandeb, eine der zentralen Arterien des internationalen Handelssystems, sagte die Bundesaußenministerin vor dem Abflug. "Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, die Sicherheit der Seeschifffahrt in diesem Nadelöhr der globalen Wirtschaft zu gewährleisten." An diesem Donnerstag wollte Baerbock den Hafen von Dschibuti besuchen. Die vom Iran unterstützte militant-islamistische Huthi-Miliz im Jemen will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende der Angriffe Israels im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten. Die USA und Großbritannien hatten zuletzt mit Unterstützung weiterer Verbündeter Stellungen der Miliz im Jemen angegriffen.

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