Naturkatastrophe:Schwere Unwetter in Norditalien

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Hagelkörner so groß wie Tennisbälle: Über Mailand, weitere Teile der Lombardei und die Gardasee-Region zieht ein heftiger Sturm hinweg. Eine 16-Jährige kommt ums Leben. Ein Flugzeug muss notlanden.

Was die Wetterkatastrophen angeht, ist Italien derzeit ein geteiltes Land: Während im Süden, insbesondere auf Sizilien und auf Sardinien, Waldbrände wüten, wurden große Teile des Nordens in der Nacht zum Dienstag von schweren Unwettern erfasst. Es kam zu starken Sturmböen, Hagelschauern und Starkregen.

Besonders betroffen war Mailand. Die Zeitung La Stampa schreibt von einer "Apokalypse", was die Zustände in der Stadt angeht. Auf Fotos sind umgestürzte Bäume zu sehen, die Autos unter sich begraben haben. Andere Aufnahmen zeigen beschädigte Häuser und auf dem Boden verstreute Dachziegel. Der Regen in Mailand war, wie italienischen Medien berichten, zwar kurz, dafür aber sehr intensiv. Auf der Piazza Sicilia in der Innenstadt - so berichtete es der für den Katastrophenschutz zuständige Stadtrat - seien in der Spitze 39 Liter auf den Quadratmeter in nur einer Stunde gefallen.

Besonders schwer betroffen von den Unwettern war Mailand. Auf dem Bild ist ein vom Wind umgestürztes Gerüst zu sehen. (Foto: Claudio Furlan/dpa)

Auch die Region Lombardei, deren Hauptstadt Mailand ist, wurde schwer getroffen. Mancherorts fielen Hagelkörner, die groß waren wie Tennisbälle. In der Provinz Brescia kam eine 16-Jährige ums Leben, nachdem sie in einem Pfadfinderlager von einem umfallenden Baum getroffen wurde.

Auch in der Gegend rund um den bei Deutschen beliebten Gardasee wüteten die Unwetter. Am späten Montagabend ging dort ein heftiger Hagelsturm nieder - riesige Hagelkörner zertrümmerten Autofenster und demolierten Wohnwagen. Auch Teile der Region Venetien im Norden waren erneut betroffen. Der Präsident der Region teilte mit, dass in der Gegend ein 16-Jähriger von einem Ast schwer verletzt worden sei. Sieben Menschen wurden leicht verletzt.

Die Folgen des Gewitters in Mailand. (Foto: CLAUDIA GRECO/REUTERS)

Bereits in den vergangenen Tagen hatten heftige Unwetter in Nord- und Mittelitalien erhebliche Schäden angerichtet. Betroffen waren die Gegend um Bologna und die Adriaküste, aber auch die Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna. Für Furore sorgte ein Video, auf dem zu sehen war, wie Badegäste bei Ravenna in Massen vor Wind und Regen vom Strand flohen.

Zudem geriet ein Passagierflugzeug der US-Gesellschaft Delta Air Lines kurz nach dem Start in Mailand in ein Unwetter:

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Der Flug DL185 mit Ziel New York wurde nach Rom umgeleitet, wo die Maschine sicher landete, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. Das Flugzeug trug von dem Unwetter jedoch einige Schäden davon.

© SZ/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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