Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd und KNA.
Wichtige Updates
Niedersachsen stellt Millionenhilfe für Hochwassergeschädigte in Aussicht
Wetterdienst hebt Unwetterwarnungen auf - jetzt kommt Kälte
Bundeswehr startet Einsatz in Sachsen-Anhalt
Lage in Niedersachsen und Bremen
SPD-Fraktionschef hält Ausnahme bei Schuldenregel wegen Hochwasser für möglich
Julia Daniel
Lage entspannt sich Vielerorts
In vielen Gebieten entspannt sich die Hochwasser-Lage. Pegelstände sinken, Bewohner können in ihre Häuser zurückkehren:
In Lilienthal in der Nähe von Bremen dürfen knapp 100 Bewohner in ihre Häuser zurück. Die Bewohner hatten laut einer Gemeindesprecherin seit dem 28. Dezember ihre Häuser und Wohnungen nicht mehr betreten dürfen. Das Betretungs- und Aufenthaltsverbot werde von Sonntagnachmittag an aufgehoben, teilte die Gemeinde mit. Dann werde auch der Strom wieder angeschaltet. So könnten Wohnungen wieder beheizt werden, bevor die für die nächsten Tage vorhergesagten frostigen Temperaturen größere Schäden an der Substanz der Häuser anrichten könnten, sagte der Bürgermeister.
Auch in Nordrhein-Westfalen entspannt sich die Lage. Die heftigen Regenfälle haben aufgehört. „Wir haben landesweit stagnierende und überwiegend fallende Pegelstände“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums der dpa am Sonntag. Auch am Rhein sei der Scheitelpunkt erreicht und es gehe abwärts mit den Pegelständen in Köln und Duisburg. Die Lage an den Deichen und Talsperren sei stabil.
In Bayern entspannt sich die Hochwasser-Lage ebenfalls weiter. Die Pegelstände seien auch am Sonntag rückläufig, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt mitteilte. Am Morgen hatte der Hochwassernachrichtendienst (HND) in drei Landkreisen vor Überschwemmungen für bebaute Gebiete gewarnt. Am Mittag wurden diese Warnungen aufgehoben und vielerorts Entwarnungen ausgesprochen. Dafür bestimmen Schnee, Frost und Glätte am Wochenende das Wetter. In den Alpen fiel nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. Auf den Straßen sorgten Schnee und Frost in Teilen des Freistaats für Glätte.
In vielen Regionen Niedersachsens hingegen bleibt die Lage weiterhin angespannt. Von landesweit 97 Pegeln hätten immer noch 23 die höchste Meldestufe erreicht beziehungsweise überschritten, sagte der Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Sonntag. Die Pegelstände seien meist unverändert. Örtlich sinken sie dem Sprecher zufolge leicht, allerdings laufe der Abfluss langsam, und das Wasser drücke immer noch auf die Deiche. „Wir brauchen Durchhaltekraft“, sagte der Sprecher. Immer noch sind laut Innenministerium zwischen Harz und Nordsee Tausende Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz. Positiv sei, dass für die kommenden Tage nicht so viele Niederschläge erwartet werden.
Auch in Nordrhein-Westfalen entspannt sich die Lage. Die heftigen Regenfälle haben aufgehört. „Wir haben landesweit stagnierende und überwiegend fallende Pegelstände“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums der dpa am Sonntag. Auch am Rhein sei der Scheitelpunkt erreicht und es gehe abwärts mit den Pegelständen in Köln und Duisburg. Die Lage an den Deichen und Talsperren sei stabil.
In Bayern entspannt sich die Hochwasser-Lage ebenfalls weiter. Die Pegelstände seien auch am Sonntag rückläufig, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt mitteilte. Am Morgen hatte der Hochwassernachrichtendienst (HND) in drei Landkreisen vor Überschwemmungen für bebaute Gebiete gewarnt. Am Mittag wurden diese Warnungen aufgehoben und vielerorts Entwarnungen ausgesprochen. Dafür bestimmen Schnee, Frost und Glätte am Wochenende das Wetter. In den Alpen fiel nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) bis zu 50 Zentimeter Neuschnee. Auf den Straßen sorgten Schnee und Frost in Teilen des Freistaats für Glätte.
In vielen Regionen Niedersachsens hingegen bleibt die Lage weiterhin angespannt. Von landesweit 97 Pegeln hätten immer noch 23 die höchste Meldestufe erreicht beziehungsweise überschritten, sagte der Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Sonntag. Die Pegelstände seien meist unverändert. Örtlich sinken sie dem Sprecher zufolge leicht, allerdings laufe der Abfluss langsam, und das Wasser drücke immer noch auf die Deiche. „Wir brauchen Durchhaltekraft“, sagte der Sprecher. Immer noch sind laut Innenministerium zwischen Harz und Nordsee Tausende Helfer in den Hochwassergebieten im Einsatz. Positiv sei, dass für die kommenden Tage nicht so viele Niederschläge erwartet werden.
Newsdesk
Sachsen-Anhalt: Soldaten sind nur bei Tageslicht im Einsatz
Wegen der Bedingungen vor Ort hat die Bundeswehr entschieden, im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt nur noch bei Tageslicht zu arbeiten. Es sei eine deutliche Durchnässung sichtbar, die Bedingungen gäben die Arbeit vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang momentan nicht her, sagte eine Bundeswehrsprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit sind etwa 200 Zeit- und Berufssoldaten im Landkreis Mansfeld-Südharz im Hochwassereinsatz.
Nach Angaben des Landkreises wurden mithilfe der Bundeswehr allein am Samstag insgesamt 50.000 Sandsäcke verbaut, um die Deiche zu stabilisieren. Seit Samstagmittag helfen etwa 20 Soldaten zivilen Freiwilligen auch bei der Befüllung von Sandsäcken, sagte die Bundeswehrsprecherin.
Kurz vor Jahresende war in der Region im Süden Sachsen-Anhalts der Fluss Helme stellenweise stark über seine Ufer getreten. Als sich die Lage zuspitzte, hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Die Bundeswehr ist dort seit Freitag im Einsatz.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind im Hochwassergebiet - wie auch im gesamten Bundesland - die Temperaturen in der Nacht zu Sonntag deutlich gesunken. Bei bis zu minus drei Grad war es am Sonntagmorgen in der Region winterlich kalt. Obwohl viele Wolken am Himmel hingen, sei nur mit sehr wenig Niederschlag zu rechnen, sagte ein Wetterexperte. Der Dauerfrost bleibe voraussichtlich auch in den nächsten Tagen.
Nach Angaben des Landkreises wurden mithilfe der Bundeswehr allein am Samstag insgesamt 50.000 Sandsäcke verbaut, um die Deiche zu stabilisieren. Seit Samstagmittag helfen etwa 20 Soldaten zivilen Freiwilligen auch bei der Befüllung von Sandsäcken, sagte die Bundeswehrsprecherin.
Kurz vor Jahresende war in der Region im Süden Sachsen-Anhalts der Fluss Helme stellenweise stark über seine Ufer getreten. Als sich die Lage zuspitzte, hat der Landkreis den Katastrophenfall ausgerufen. Die Bundeswehr ist dort seit Freitag im Einsatz.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sind im Hochwassergebiet - wie auch im gesamten Bundesland - die Temperaturen in der Nacht zu Sonntag deutlich gesunken. Bei bis zu minus drei Grad war es am Sonntagmorgen in der Region winterlich kalt. Obwohl viele Wolken am Himmel hingen, sei nur mit sehr wenig Niederschlag zu rechnen, sagte ein Wetterexperte. Der Dauerfrost bleibe voraussichtlich auch in den nächsten Tagen.
Christopher Pramstaller
Frost und Schnee in Hochwassergebieten erwartet
Der Winter kehrt mit Schnee und Eis nach Deutschland zurück. „Die seit Wochen anhaltende, außergewöhnlich milde Westwetterlage, die uns reichlich Regen und Hochwasser beschert hat, neigt sich nun endgültig dem Ende zu“, sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschem Wetterdienst. „Die Wetterlage stellt sich grundlegend auf Winter um.“ Dementsprechend wird es in den von Hochwasser betroffenen Gebieten, auch im Norden Niedersachsens, frostig.
Die Temperaturen steigen tagsüber nicht mehr über null Grad. Die Nächte werden klirrend kalt mit teils strengem Frost und Temperaturen bis minus 15 Grad. „Während im Norden und im Süden Schnee liegt, müssen sich die Regionen in der Mitte auf eine längere Kahlfrostperiode einstellen“, sagt der Meteorologe. Wetterbestimmend ist das kräftige Hoch „Arbo“, das sich über dem Nordostatlantik und Westeuropa aufbaut und die Ansammlung von massiver Kaltluft über Skandinavien fördert.
Hoffnungen kommen auf, dass die Kälte vor allem den Deichen mehr Stabilität geben könnte. Doch stimmt das? Es lasse sich nicht pauschal sagen, inwieweit sich Frost positiv oder negativ auf die Deichstabilität auswirke, sagt die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Anne Rickmeyer. Daher lautet ihr Rat: Die Lage an den Deichen müsse weiter genau beobachtet werden. „Hier ist immer der Einzelfall zu betrachten. Für die Aufrechterhaltung des Hochwasserschutzes müssen die Witterungsverhältnisse immer berücksichtigt werden und sind nur ein Baustein in der Gesamtbewertung der Lage.“
Wenn ein Deich etwa ohne Wasserwirkung Frost ausgesetzt sei, verfestige sich der Boden in einer bestimmten Tiefe - abhängig von den Temperaturen und der Dauer. „Dies kann bei einem dann eintretenden Wassereinstau positiv auf die Standsicherheit und Dichtigkeit wirken.“
Allerdings ist die Lage zurzeit vielerorts anders: Die Pegelstände sind teils noch immer hoch und Wassermassen drücken gegen Deiche. „Steht bereits vor der Frostperiode relativ warmes Wasser am Deich an, so wird der Bereich unter dem Wasserspiegel nicht gefrieren und dort keine positiven Effekte eintreten.“ Oberhalb des Wassers aber werde die Erdoberfläche des Deiches gefrieren und verhindern, dass weiterer Niederschlag eindringt. „Das wäre dann positiv zu werten.“
Die Temperaturen steigen tagsüber nicht mehr über null Grad. Die Nächte werden klirrend kalt mit teils strengem Frost und Temperaturen bis minus 15 Grad. „Während im Norden und im Süden Schnee liegt, müssen sich die Regionen in der Mitte auf eine längere Kahlfrostperiode einstellen“, sagt der Meteorologe. Wetterbestimmend ist das kräftige Hoch „Arbo“, das sich über dem Nordostatlantik und Westeuropa aufbaut und die Ansammlung von massiver Kaltluft über Skandinavien fördert.
Hoffnungen kommen auf, dass die Kälte vor allem den Deichen mehr Stabilität geben könnte. Doch stimmt das? Es lasse sich nicht pauschal sagen, inwieweit sich Frost positiv oder negativ auf die Deichstabilität auswirke, sagt die Direktorin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), Anne Rickmeyer. Daher lautet ihr Rat: Die Lage an den Deichen müsse weiter genau beobachtet werden. „Hier ist immer der Einzelfall zu betrachten. Für die Aufrechterhaltung des Hochwasserschutzes müssen die Witterungsverhältnisse immer berücksichtigt werden und sind nur ein Baustein in der Gesamtbewertung der Lage.“
Wenn ein Deich etwa ohne Wasserwirkung Frost ausgesetzt sei, verfestige sich der Boden in einer bestimmten Tiefe - abhängig von den Temperaturen und der Dauer. „Dies kann bei einem dann eintretenden Wassereinstau positiv auf die Standsicherheit und Dichtigkeit wirken.“
Allerdings ist die Lage zurzeit vielerorts anders: Die Pegelstände sind teils noch immer hoch und Wassermassen drücken gegen Deiche. „Steht bereits vor der Frostperiode relativ warmes Wasser am Deich an, so wird der Bereich unter dem Wasserspiegel nicht gefrieren und dort keine positiven Effekte eintreten.“ Oberhalb des Wassers aber werde die Erdoberfläche des Deiches gefrieren und verhindern, dass weiterer Niederschlag eindringt. „Das wäre dann positiv zu werten.“
Nadja Tausche
Oldenburg prüft gezielte Deichsprengung
Die Lage in dem vom Hochwasser schwer getroffenen Bundesland Niedersachsen dürfte auch weiterhin angespannt bleiben. Für den Ernstfall prüft die Stadt Oldenburg nun die Option, den Deich an einer Stelle zu öffnen. Das wäre nötig, wenn der Druck des Flusses Hunte zu groß würde, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten. Konkret könnte dann ein Bagger ein Loch in den Deich zum Ostenburger Kanal reißen, erklärt die Stadt auf ihrer Webseite. Falls das bei dem durchgeweichten Deich nicht funktioniere, könnte der Deich in dem Bereich möglicherweise auch gezielt gesprengt werden. Die Stadt Oldenburg steht nach eigenen Angaben mit den entsprechenden Experten im Austausch und schreibt, man habe sich auf beide Möglichkeiten vorsorglich vorbereitet. Ein Feuerwehrsprecher sagte dem NDR, die Option sei momentan aber eher unwahrscheinlich.
Kassian Stroh
Lindner: "Wer unverschuldet in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Gesellschaft verlassen"
Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Opfern der Flut in Teilen Deutschlands Solidarität zugesichert. Die Betroffenen könnten sich darauf verlassen, dass man solidarisch sei, sagt der FDP-Bundesvorsitzende beim Dreikönigstreffen seiner Partei in Stuttgart. Man wolle den Staat nicht für alles zuständig machen, und er könne auch nicht für alles zuständig sein. "Aber wer unverschuldet in Not gerät, kann sich auf die Solidarität der Gesellschaft verlassen."
Dies bedeute aber nicht, dass die Schuldenbremse - wie etwa von SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich gefordert - in diesem Jahr erneut ausgesetzt werden müsse. Dies sei "nicht die erste Option, sondern die letzte, gewissermaßen die ultima ratio", sagte der FDP-Chef. Die Schuldenbremse sei Bestandteil des Grundgesetzes, und er habe als Minister einen Eid geschworen, dieses Grundgesetz zu verteidigen. Insofern werde er als Bundesfinanzminister keine Entscheidung unterstützen, die neue verfassungsrechtliche Fragen aufwerfe.
Dies bedeute aber nicht, dass die Schuldenbremse - wie etwa von SPD-Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich gefordert - in diesem Jahr erneut ausgesetzt werden müsse. Dies sei "nicht die erste Option, sondern die letzte, gewissermaßen die ultima ratio", sagte der FDP-Chef. Die Schuldenbremse sei Bestandteil des Grundgesetzes, und er habe als Minister einen Eid geschworen, dieses Grundgesetz zu verteidigen. Insofern werde er als Bundesfinanzminister keine Entscheidung unterstützen, die neue verfassungsrechtliche Fragen aufwerfe.
Christopher Pramstaller
Lage in Hochwassergebieten weiter angespannt - aber Hoffnung auf Besserung
Der Regen endet und bringt damit Entspannung an manchen Flüssen. Es gibt in Teilen Entwarnung, auch wenn zahlreiche Rettungskräfte nach wie vor im Dauereinsatz sind.
In Niedersachsen seien Tausende Einsatzkräfte etwa des Technischen Hilfswerks (THW), von Feuerwehren und der Polizei weiterhin wegen des Hochwassers im Einsatz, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Hannover am Samstag. Böden seien vom vielen Regen noch immer vielerorts gesättigt. „Aber die Wetterprognosen kommen uns entgegen, weil es nicht mehr so starken Niederschlag gibt“, sagte er. Experten rechnen damit, dass die Scheitelstände vielerorts im Land erreicht sind.
Im Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt sind die Pegelstände der Thyra leicht gesunken, wie eine Sprecherin des Landkreises Mansfeld-Südharz am Samstag sagte. Der Fluss fließt aus Richtung Harz in die Helme. Die Talsperre werde konstant in die Helme abgelassen, sodass die Pegelstände der Helme gleich bleiben. Der Fluss war kurz vor Jahresende stellenweise deutlich über seine Ufer getreten. Seit Freitag sind hier auch Bundeswehrsoldaten im Einsatz, um beim Stabilisieren eines Deichabschnitts zu helfen. Es ist der erste Bundeswehreinsatz in der aktuellen Hochwasserlage.
Die Hochwasserlage in Nordrhein-Westfalen ist nach Angaben des Umweltministeriums weiterhin angespannt, aber stabil. Ein Ministeriumssprecher berichtete am Samstag, dass an 48 von 104 Messstationen eine der drei Hochwasser-Warnstufen gilt. Die Gesamtzahl liegt damit etwas niedriger als in den Tagen zuvor. An der Weser war mit Stand von Samstagmorgen an fünf Messstationen die höchste Warnschwelle 3 überschritten, bei der davor gewarnt wird, dass bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet werden können. Überwiegend gingen die Pegelstände zurück, erklärte der Sprecher des Ministeriums weiter.
Die Wasserstände am Rhein und den anderen Flüssen in Rheinland-Pfalz fallen wieder. Mit einem Wiederanstieg sei in der kommenden Woche nicht zu rechnen, teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Samstag mit. Am Rhein-Pegel Mainz sei der Höchststand von 5,21 Metern am Freitagabend etwas unterhalb eines Hochwassers einer Höhe, das statistisch gesehen nur alle zwei Jahre auftritt. Auch im gesamten Mittelrhein seien die höchsten Pegelstände größtenteils am Freitagabend registriert worden.
Die Fränkische Saale in Hammelburg in Unterfranken ist über die Ufer getreten. Vor dem Roten Schloss macht ein Balken deutlich, dass es hier nicht weitergeht. Foto: René Hofmann
Die Hochwasserlage im Norden Bayerns entspannt sich langsam. Wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) des Landesamts für Umwelt am Freitag mitteilte, ist die Zahl der Pegel, an denen Meldestufen überschritten werden, rückläufig. Im gesamten Einzugsgebiet der Fränkischen Saale fallen die Pegelstände demnach. Die Meldestufe 3 bestand am Freitagvormittag noch in Bad Kissingen. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke und Straßen überflutet werden. Auch am Oberen Main fielen die Wasserstände. Keine Änderung zeigte zuletzt der Pegel der Itz im Landkreis Coburg. Der Main bei Kemmern im Kreis Bamberg stieg zuletzt sogar noch leicht an. Auch das Hochwasser am Regen in der Oberpfalz läuft den Angaben zufolge langsam ab. Der HND rechnet damit, dass sich die Hochwasserlage in den Gebieten nördlich der Donau allmählich beruhigen wird, da für die nächsten Tage keine größeren Regenfälle zu erwarten seien.
An der Elbe hat der Hochwasserscheitel Schöna und Dresden in Sachsen erreicht. Laut Landeshochwasserzentrum wurden im sächsischen und tschechischen Einzugsgebiet der Elbe seit Freitag kaum noch Niederschläge registriert. Auch für die kommenden Tage erwarte man nur noch geringe Niederschläge. In Schöna (Sächsische Schweiz) galt Samstag noch Alarmstufe 3, der Wert soll aber am Sonntagmorgen bereits unterschritten sein. In Dresden wird nicht damit gerechnet, dass die Elbe einen Wasserstand von sechs Metern überschreitet und somit Alarmstufe 3 in Kraft tritt.
An der Elbe hat der Hochwasserscheitel Schöna und Dresden in Sachsen erreicht. Laut Landeshochwasserzentrum wurden im sächsischen und tschechischen Einzugsgebiet der Elbe seit Freitag kaum noch Niederschläge registriert. Auch für die kommenden Tage erwarte man nur noch geringe Niederschläge. In Schöna (Sächsische Schweiz) galt Samstag noch Alarmstufe 3, der Wert soll aber am Sonntagmorgen bereits unterschritten sein. In Dresden wird nicht damit gerechnet, dass die Elbe einen Wasserstand von sechs Metern überschreitet und somit Alarmstufe 3 in Kraft tritt.
Die betroffenen Gebiete sind meist nicht zum ersten Mal von Hochwasser bedroht. Dementsprechend gut sind die Orte - wie hier Untereschenbach bei Hammelburg - gewappnet. Foto: René Hofmann
Kassian Stroh
Hochwasser macht Friedhöfe unsicher
Der viele Regen und das Hochwasser haben auch Auswirkungen auf Friedhöfe. In Oldenburg wird ein solcher mit einer mobilen Deichanlage geschützt. Seit Mittwoch finden dort und auf einer weiteren Friedhofsanlage in Oldenburg keine Beisetzungen mehr statt - voraussichtlich bis zum 12. Januar, wie die Stadt mitteilte.
Auf dem Friedhof in Kirchweyhe - einem Ortsteil der Gemeinde Weyhe im niedersächsischen Landkreis Diepholz - hat der Regen deutliche Spuren hinterlassen. "Alle Rasengräber sind eingesackt", berichtet Frauke Wetjen von der Weyher Felicianus-Gemeinde. Auch die kleinen Wege zwischen den Gräbern sind demnach uneben geworden. Man könne leicht stolpern oder stürzen; wer den Friedhof betrete, solle unbedingt vorsichtig sein. "Beim Grabaushub gibt es mittlerweile auch massive Probleme", sagt Wetjen. Beim Ausheben der Gräber seien die Seitenwände nicht mehr stabil. An mehreren Stellen müsse Erde aufgefüllt werden.
"Was eine zusätzliche Gefahr ist: Die Grabsteine stehen nicht mehr fest. Nicht alle, aber einige", sagt Wetjen. Sie könnten umfallen. Ältere Menschen hielten sich bei der Grabpflege oft an Grabsteinen fest, dies sei nun gefährlich.
Auf dem Friedhof in Kirchweyhe - einem Ortsteil der Gemeinde Weyhe im niedersächsischen Landkreis Diepholz - hat der Regen deutliche Spuren hinterlassen. "Alle Rasengräber sind eingesackt", berichtet Frauke Wetjen von der Weyher Felicianus-Gemeinde. Auch die kleinen Wege zwischen den Gräbern sind demnach uneben geworden. Man könne leicht stolpern oder stürzen; wer den Friedhof betrete, solle unbedingt vorsichtig sein. "Beim Grabaushub gibt es mittlerweile auch massive Probleme", sagt Wetjen. Beim Ausheben der Gräber seien die Seitenwände nicht mehr stabil. An mehreren Stellen müsse Erde aufgefüllt werden.
"Was eine zusätzliche Gefahr ist: Die Grabsteine stehen nicht mehr fest. Nicht alle, aber einige", sagt Wetjen. Sie könnten umfallen. Ältere Menschen hielten sich bei der Grabpflege oft an Grabsteinen fest, dies sei nun gefährlich.
Jacqueline Lang
Ernteausfälle durch vielen Regen befürchtet
Wochenlang hat es geregnet. Vielerorts steht Wasser auf den Feldern. Andere Felder sind vom Hochwasser regelrecht überflutet. Das hat Folgen - nicht nur auf das Wintergetreide: Nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben die hohen Regenmengen sowohl die Ernte von Zuckerrüben und Kartoffeln als auch die Aussaat von Winterweizen, Triticale und Roggen stark beeinträchtigt und verzögert. Während die Wintergerste ab Mitte September bis Anfang Oktober noch weitgehend unter guten Bedingungen ausgesät werden konnte, stelle sich die Situation beim Winterweizen anders dar. Winterweizen werde üblicherweise zwischen Anfang Oktober und Mitte November gesät, auch wenn eine Aussaat im Dezember ebenfalls möglich wäre, erläuterte ein Sprecher der Kammer.
Je nach Fruchtfolge der Betriebe eignet er sich daher auch gut als Folgekultur für Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. "Da sich insbesondere die Ernte der Zuckerrüben durch die Niederschläge verzögerte und deutlich erschwerte, konnte vielerorts kein Weizen ausgesät werden“, hieß es. Viele Äcker seien nicht befahrbar gewesen. Wie viel Weizen ausgesät werden konnte, variiere je nach Region und Betrieb stark. Laut Kammereinschätzung gibt es eine große Bandbreite: Manche Betriebe konnten demnach alle geplanten Weizenflächen aussäen und manche Betriebe noch gar keine Flächen mit Weizen bestellen.
Inwieweit diese Flächen im Frühjahr mit Sommergetreide bestellt werden können, hänge von mehreren Faktoren ab, nicht zuletzt auch von der Verfügbarkeit von Saatgut, erklärte die Kammer. Fäulnis könne dort zum Problem werden, wo die Pflanzen länger im Wasser stehen. Auch die Kammer verweist auf die Gefahr, dass Pflanzen aufgrund von Sauerstoffmangel absterben, wenn sie komplett unter Wasser stehen. Durch widrige Witterungsbedingungen geschwächte Pflanzenbestände sind den Angaben zufolge grundsätzlich anfälliger gegenüber Frösten.
Je nach Fruchtfolge der Betriebe eignet er sich daher auch gut als Folgekultur für Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln. "Da sich insbesondere die Ernte der Zuckerrüben durch die Niederschläge verzögerte und deutlich erschwerte, konnte vielerorts kein Weizen ausgesät werden“, hieß es. Viele Äcker seien nicht befahrbar gewesen. Wie viel Weizen ausgesät werden konnte, variiere je nach Region und Betrieb stark. Laut Kammereinschätzung gibt es eine große Bandbreite: Manche Betriebe konnten demnach alle geplanten Weizenflächen aussäen und manche Betriebe noch gar keine Flächen mit Weizen bestellen.
Inwieweit diese Flächen im Frühjahr mit Sommergetreide bestellt werden können, hänge von mehreren Faktoren ab, nicht zuletzt auch von der Verfügbarkeit von Saatgut, erklärte die Kammer. Fäulnis könne dort zum Problem werden, wo die Pflanzen länger im Wasser stehen. Auch die Kammer verweist auf die Gefahr, dass Pflanzen aufgrund von Sauerstoffmangel absterben, wenn sie komplett unter Wasser stehen. Durch widrige Witterungsbedingungen geschwächte Pflanzenbestände sind den Angaben zufolge grundsätzlich anfälliger gegenüber Frösten.
Jacqueline Lang
Bundeswehr in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen im Hochwassereinsatz
Erstmals in der aktuellen Hochwasser-Lage sind Soldaten der Bundeswehr im Einsatz. Etwa 200 Zeit- und Berufssoldaten helfen seit Freitag im Landkreis Mansfeld-Südharz im Süden Sachsen-Anhalts beim Befüllen und Verteilen von Sandsäcken, wie eine Sprecherin der Bundeswehr mitteilte. Ziel sei zunächst, einen Deichabschnitt in Sangerhausen zu stabilisieren. Dort drückt das Wasser seit Tagen gegen den Deich.
Seit Freitag ist die Bundeswehr in Sachsen-Anhalt im Einsatz. dpa/Jan Woitas
Wegen der angespannten Hochwasserlage in Niedersachsen sind Hubschrauber der Bundeswehr weiterhin in Bereitschaft, um Hilfe aus der Luft leisten zu können. Dabei geht es laut Landeskommando um insgesamt zehn Maschinen vom Heer, der Marine und Luftwaffe, die sich auf mehrere Standorte im Bundesland verteilen. Sollte ein Einsatz notwendig sein, könnten die Hubschrauber beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen. In Bremen, wo zum Beispiel im Bereich der Wümme eine Warnung vor großem Hochwasser besteht, blieb die Lage in der Nacht zum Samstag laut Feuerwehr eher statisch. Es kam nicht zu entsprechenden Einsätzen. Dennoch könne man nicht von einer entspannten Situation reden, sagte ein Sprecher.
Nadja Tausche
Bremen unterstützt Anwohner mit kostenlosen Bautrocknern
Bremen will mit kostenlosen Bautrocknern und einem Pump-Service in Hochwassergebieten helfen, Keller und Wohnungen zu trocknen. "In Krisen müssen wir pragmatisch und schnell handeln“, heißt es von Finanzsenator Björn Feckern (Grüne) in einer Mitteilung. Über das Deutsche Rote Kreuz wurden demnach mehrere Dutzend Bautrockner reserviert - also Geräte, die nasse Umgebungsluft entziehen und so dafür sorgen, dass Wände und Böden schneller trocknen. Diese sollen Anwohnerinnen und Anwohnern in den vom Hochwasser betroffenen Ortsteilen Timmersloh und Borgfeld zur Verfügung gestellt werden. So wolle man auch Folgeschäden vermeiden, sagte Feckern.
Das Innenressort kündigte zudem an, dass die Bremer Feuerwehr nach dem Ende der Hochwasserlage anbieten werde, vollgelaufene Keller in den Überschwemmungsgebieten auszupumpen. Wann das sein werde, sei noch unklar: Das Grundwasser stehe noch sehr hoch und drücke teilweise in die Keller, hieß es.
Das Innenressort kündigte zudem an, dass die Bremer Feuerwehr nach dem Ende der Hochwasserlage anbieten werde, vollgelaufene Keller in den Überschwemmungsgebieten auszupumpen. Wann das sein werde, sei noch unklar: Das Grundwasser stehe noch sehr hoch und drücke teilweise in die Keller, hieß es.
Nadja Lissok
Hohe Bußgelder bei Betreten der Deiche in Niedersachsen
In Oldenburg ist es seit Freitag verboten, die Deiche zu betreten. "Bei Verstößen droht ein Bußgeld in Höhe von bis zu 5000 Euro", teilte die Stadt mit. Die neue Allgemeinverfügung gilt bis einschließlich 15. Januar. Auch die Landkreise Verden und Osterholz verlangen von Schaulustigen künftig Geld, wenn sie verbotenerweise auf Deichen unterwegs sind. Die beiden Landkreise einigten sich nach eigenen Angaben auf ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro. Wenn jemand noch mal auf dem Deich erwischt wird, fällt die Geldstrafe doppelt so hoch aus.
Der Landkreis Ammerland und die Stadt Haren (Ems) im Landkreis Emsland wollen ebenfalls mit Bußgeldern konsequent gegen Hochwassertouristen auf den Deichen vorgehen. Die Polizei kündigte Kontrollen an. Nach dem Niedersächsischen Deichgesetz können Ordnungswidrigkeiten am Deich mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Der Landkreis Ammerland und die Stadt Haren (Ems) im Landkreis Emsland wollen ebenfalls mit Bußgeldern konsequent gegen Hochwassertouristen auf den Deichen vorgehen. Die Polizei kündigte Kontrollen an. Nach dem Niedersächsischen Deichgesetz können Ordnungswidrigkeiten am Deich mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro geahndet werden.
Nadja Tausche
Niedersachsen stellt Millionenhilfe für Hochwassergeschädigte in Aussicht
Das Bundesland hat Soforthilfen für Menschen in Aussicht gestellt, die besonders vom Hochwasser betroffen sind. Für akute Notlagen könnten kurzfristig bis zu zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden, teilt das Umweltministerium in Hannover mit. "Die Landesregierung wird bei akuten Notfällen helfen und niemanden im Stich lassen, der oder die durch das Hochwasser in eine echte Notlage geraten ist", sagt SPD-Ministerpräsident Stephan Weil in einer Mitteilung. Eine entsprechende Richtlinie für die Hilfen solle schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden.
Mit dem Geld sollen etwa Notlagen bei der Unterkunft oder zur Wiederbeschaffung von Hausrat schnell und unbürokratisch überbrückt werden. Weitere Hilfsbedarfe etwa für die kommunale Infrastruktur oder die Landwirtschaft werde die Landesregierung ebenfalls prüfen, heißt es. Dies könne aber erst erfolgen, wenn sich die Hochwasserlage beruhigt habe und der Schaden realistisch abgeschätzt werden könne, teilte das Ministerium mit.
Ob es für das vom Hochwasser gebeutelte Bundesland auch finanzielle Hilfen vom Bund gibt und wenn ja in welcher Höhe, ist bisher noch unklar. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Besuch in Niedersachsen versichert, der Bund stehe den betroffenen Ländern und Kommunen bei der Bewältigung der Hochwasserfolgen "mit seinen Möglichkeiten" zur Seite. Als er am Donnerstag ein Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt besuchte, betonte er erneut den "Geist der Solidarität".
Mit dem Geld sollen etwa Notlagen bei der Unterkunft oder zur Wiederbeschaffung von Hausrat schnell und unbürokratisch überbrückt werden. Weitere Hilfsbedarfe etwa für die kommunale Infrastruktur oder die Landwirtschaft werde die Landesregierung ebenfalls prüfen, heißt es. Dies könne aber erst erfolgen, wenn sich die Hochwasserlage beruhigt habe und der Schaden realistisch abgeschätzt werden könne, teilte das Ministerium mit.
Ob es für das vom Hochwasser gebeutelte Bundesland auch finanzielle Hilfen vom Bund gibt und wenn ja in welcher Höhe, ist bisher noch unklar. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte bei seinem Besuch in Niedersachsen versichert, der Bund stehe den betroffenen Ländern und Kommunen bei der Bewältigung der Hochwasserfolgen "mit seinen Möglichkeiten" zur Seite. Als er am Donnerstag ein Hochwassergebiet in Sachsen-Anhalt besuchte, betonte er erneut den "Geist der Solidarität".
Philipp Saul
Die Kälte wird eine Gefahr für die Häuser
Erst wird Deutschland von Dauerregen und Hochwasser heimgesucht, und jetzt am Wochenende auch noch von Eiseskälte. Warum diese die Bausubstanz bedroht, erklärt Gerhard Matzig (SZ Plus):
Nadja Lissok
Besuch in Sangerhausen: Haseloff steht wegen Bemerkung in der Kritik
In Gummistiefeln und Regenjacken schreiten die drei Politiker durch Berge von Sandsäcken: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) waren am Donnerstag im Hochwassergebiet in Sangerhausen, um sich die Lage selbst anzuschauen und ihre Unterstützung zu signalisieren. Ihr seid nicht allein, soll ein solcher Besuch ausdrücken. Die Nachricht wollten aber offenbar einige nicht hören. "Verbrecher" und "Geh gleich wieder zurück" rufen einige Menschen den drei Politikern entgegen, gut hörbar auch in einem Video des Spiegel.
Noch etwas hält das Video fest: Haseloffs Reaktion. "Geh lieber arbeiten", murmelt er nach einer lauten Pöbelei. Wegen dieser Aussage steht er jetzt vonseiten der Linken aus Sachsen-Anhalt in der Kritik. Das Agieren des Ministerpräsidenten sei respektlos sowie "absolut unwürdig und ignorant", schreibt Fraktionschefin Eva von Angern auf der Plattform X.
Haseloffs Sprecher verteidigte die Aussage am Freitag. Diese sei auch eine Reaktion auf die Beschimpfungen zuvor gewesen. Die Äußerung des Ministerpräsidenten sei als "konstruktive Aufforderung" zu verstehen gewesen, bei der Flutbekämpfung mitzuhelfen. "Dazu stehen wir auch, das muss auch mal erlaubt sein." Kritische Anmerkungen seien grundsätzlich in Ordnung, "aber es geht auch um Anstand".
Auch SZ-Reporter Marcel Laskus war an der Grenze zu Sachsen-Anhalt bei Menschen, die vom Hochwasser bedroht sind (SZ Plus):
Noch etwas hält das Video fest: Haseloffs Reaktion. "Geh lieber arbeiten", murmelt er nach einer lauten Pöbelei. Wegen dieser Aussage steht er jetzt vonseiten der Linken aus Sachsen-Anhalt in der Kritik. Das Agieren des Ministerpräsidenten sei respektlos sowie "absolut unwürdig und ignorant", schreibt Fraktionschefin Eva von Angern auf der Plattform X.
Haseloffs Sprecher verteidigte die Aussage am Freitag. Diese sei auch eine Reaktion auf die Beschimpfungen zuvor gewesen. Die Äußerung des Ministerpräsidenten sei als "konstruktive Aufforderung" zu verstehen gewesen, bei der Flutbekämpfung mitzuhelfen. "Dazu stehen wir auch, das muss auch mal erlaubt sein." Kritische Anmerkungen seien grundsätzlich in Ordnung, "aber es geht auch um Anstand".
Auch SZ-Reporter Marcel Laskus war an der Grenze zu Sachsen-Anhalt bei Menschen, die vom Hochwasser bedroht sind (SZ Plus):
Oliver Klasen
Bundeswehr bereitet sich auch in Niedersachsen auf Einsatz vor
In Sachsen-Anhalt helfen von diesem Freitag an bereits Soldatinnen und Soldaten bei der Deichsicherung mit, nun wird in Niedersachsen ebenfalls eine Bundeswehr-Division in Bereitschaft versetzt. Kräfte der 1. Panzerdivision sollen im Raum Oldenburg, Verden und im Landkreis Celle stationiert werden. Wie viele Personen dort erwartet werden, ist noch unklar. Landesbranddirektor Dieter Rohrberg sagte, das Land habe bislang kein Amtshilfeersuchen gestellt.
Bereits in Bereitschaft stehen zehn Bundeswehr-Hubschrauber, die sich auf mehrere Standorte im Bundesland verteilen. Bislang kam kein Hubschrauber zum Einsatz. Sollte ein Einsatz notwendig sein, könnten die Hubschrauber beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen.
Bereits in Bereitschaft stehen zehn Bundeswehr-Hubschrauber, die sich auf mehrere Standorte im Bundesland verteilen. Bislang kam kein Hubschrauber zum Einsatz. Sollte ein Einsatz notwendig sein, könnten die Hubschrauber beispielsweise bei Evakuierungen und dem Transport von schweren Sandsäcken unterstützen.