Mit mehr als 50 Mitgliedern im aktiven Wachdienst am Ostufer des Starnberger Sees ist die Ammerlander inzwischen die größte unter den sieben Wasserwacht-Ortsgruppen des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. So hat es deren Vorsitzender Alarich von Schlichting am Dienstagabend in der Münsinger Gemeinderatssitzung dargestellt. Er sprach von einer regelrechten "Aufwärtsspirale" mit zwölf neuen Mitgliedern seit dem Jahr 2021.
Die Ausbildung sei fast schon Selbstläufer, so der Wasserwacht-Vorsitzende
Das liegt für ihn vor allem daran, dass die Gemeinde das von der Wasserwacht organisierte Training für die Ehrenamtlichen im Geretsrieder Hallenbad finanziell fördert. Die Gesamtkosten im Jahr 2022 lagen laut Schlichting bei 8000 Euro. "Die Ausbildung ist fast schon zum Selbstläufer geworden", so der Vorsitzende der Ammerlander Wasserwacht.
Die dafür erforderlichen Trainings und Schulungen anbieten zu können, sei nur dank der finanziellen Förderung der Kommune möglich. Gleichzeitig sei die Ammerlander Wasserwacht damit attraktiver geworden, um Nachwuchs gewinnen zu können, so Schlichting. "Die Motivation ist gestiegen." Zusätzlich zur Kids-Gruppe der Sechs- bis Zehnjährigen mit aktuell 15 Kindern habe die Ortsgruppe neue Jugendgruppen für Zehn- bis 14-Jährige (derzeit zehn Mitglieder) sowie 14- bis 18-Jährige (aktuell vier Jugendliche) einrichten können. "Beim Nachwuchs ist es bei uns bisher mit zehn, elf Jahren meist nicht mehr weitergegangen", so Schlichting.
Seit 2021 gab es für 130 Kinder Schwimmkurse
Zudem hat die Ammerlander Wasserwacht für mittlerweile 130 Kinder Anfänger-Schwimmkurse (Seepferdchen) organisieren können. Davon kamen 74 laut Meike Döhla, Mitglied im Organisationsteam für die Seepferdchen-Kurse, aus der Gemeinde Münsing. Für jedes Kind aus der Kommune, das sich melde, gebe es einen Platz. Gleichzeitig blieben die Wartelisten voll. Insgesamt habe das Organisationsteam der Wasserwacht seit Ende 2021 knapp tausend ehrenamtliche Stunden für die Seepferdchen-Kurse investiert.
Ebenso sind die aktiven Mitglieder der Ammerlander Wasserwacht direkt im Notfalleinsatz gefordert. Die Zahl der Rettungen auf dem Wasser ist seit 2020 nach internen Auswertungen kontinuierlich gestiegen - von damals 19 auf 22 im Jahr 2021 bis auf 29 im Jahr 2022. Gleichzeitig wird die Wasserwacht als "Helfer vor Ort" alarmiert, um bei Notfalleinsätzen in der Umgebung Ersthilfe zu leisten. Im Vergleichszeitraum mussten die Aktiven im Jahr 2020 insgesamt 71 Mal ausrücken. 2021 waren es 118 und 2022 dann 110 Mal.
"Nur eine professionelle Ausbildung sichert auch professionelle Hilfeleistung", so Schlichting. Zwar erhöhe sich der Förderbedarf durch die Kommune künftig auf 9000 Euro im Jahr, weil für das Training der Jugend I ab September 2023 eine zweite Bahn im Schwimmbad zusätzlich gebucht werden müsse. Mit der Förderung der Wasserwacht investiere Münsing aber in seine eigene Sicherheit.
