Reden wir über:Schwimmen lernen für Kinder

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Michael Döhla ist technischer Leiter der Wasserwacht Ammerland. (Foto: privat/oh)

Die Kursnachfrage ist bei der Ammerlander Wasserwacht laut Michael Döhla hoch.

Von Benjamin Engel, Münsing

Laut aktuellen Studien können um die 20 Prozent der sechs- bis zehnjährigen Kinder nicht schwimmen. Umso wichtiger sind Anfängerkurse wie die der Ammerlander Wasserwacht, bei denen die ehrenamtlichen Einsatzkräfte die Kleinen mit den Basistechniken vertraut machen. Im vergangenen Jahr konnte die Organisation vom Ostufer des Starnberger Sees für um die 100 Kinder im interkommunalen Geretsrieder Hallenbad Kurse organisieren. Heuer konnten sich bereits 14 Kinder über ein Seepferdchen- sowie fünf Kinder über ein Frosch-Abzeichen freuen. Die nächsten Ende April beginnenden Kurse sind bereits ausgebucht. Für weitere Interessenten existieren Wartelisten. Der technische Leiter der Ammerlander Wasserwacht, Michael Döhla, spricht darüber, wann ein Anfängerkurs sinnvoll ist und wie Eltern ihre Kinder anmelden können (Kontakt über Seepferdchenmuensing@gmx.de).

SZ: Herr Döhla, bei der Ammerlander Wasserwacht sind die nächsten Seepferdchen-Kurse vor Beginn der Sommerbadesaison bereits ausgebucht. Darüber hinaus gibt es eine Warteliste. Gibt es überhaupt eine Chance, noch freie Plätze zu bekommen?

Michael Döhla: Die Eltern brauchen schon einen langen Atem. Das Platzangebot für Kurse ist nicht so üppig. Ich rate, wenn das Kind so vier, fünf Jahre alt ist, langsam aber sicher den Kontakt zu einem Anbieter aufzunehmen. Bei unserer Ammerlander Wasserwacht können die Eltern einen Anmeldebogen schicken. Die Kinder kommen dann auf eine Warteliste. Manchmal kann dann auch ziemlich schnell ein Platz frei sein.

Seepferdchen-Kurs der Wasserwacht Ammerland im Jahr 2023 mit Trainer Stephan Vogt. (Foto: privat/oh)

Nach welchen Kriterien entscheiden Sie denn in Ammerland, wer zuerst zum Zug kommt?

Das geht nach dem Alter. Wir schauen zuerst, dass die Älteren einen Platz bekommen. Generell haben Kinder aus Münsing Vorrang, weil die Gemeinde unsere Kurse bezuschusst.

Nicht-Münsinger haben also keine Chance?

Doch. Etwa 60 Prozent der von uns unterrichteten Kinder kommen aus Münsing, die restlichen 40 Prozent aus der Umgebung um Wolfratshausen und Geretsried.

In welchem Alter ist denn ein Seepferdchen-Kurs sinnvoll?

Wir nehmen unter der Altersgrenze von fünf Jahren keine Kinder auf. Unter dieser Schwelle ist die für das Schwimmen wichtige Hand-Fuß-Koordination noch nicht so ausgeprägt. Viele Kinder gehen zwar dann schon gerne ins Wasser, planschen aber mehr, als dass wir zielgerichtet trainieren können, beziehungsweise die Kinder dies auch wollen. Ohne dass ein Kind motiviert ist, schwimmen lernen zu wollen, bringt ein Kurs meistens nichts. Die meisten Kinder in den Kursen sind bei uns so fünfeinhalb, sechs Jahre alt. Die Ältesten waren um die neun Jahre alt.

Wie gut kann denn ein Kind schwimmen, wenn es das Seepferdchen schafft?

Im Grunde ist es das Selbstrettungsabzeichen. Wir bringen den Kindern damit die Grundzüge des Schwimmens bei. Das heißt, wenn ein Kind etwa vom Steg fällt, kann es einige Züge tun und sich dann festhalten, ohne in Panik zu geraten. Damit die Kinder das Schwimmen aber richtig beherrschen, müssen die Eltern mit ihnen weiter üben. Nur so bekommen die Kinder die nötige Ausdauer und Kraft.

Wie wichtig ist es denn für die Ammerlander Wasserwacht, dass es Einrichtungen wie das im Herbst 2021 eröffnete interkommunale Hallenbad in Geretsried gibt, um Schwimmkurse anbieten zu können?

Für uns ist das Geretsrieder Hallenbad ein Segen. Vorher waren wir immer nur Gast. Jetzt können wir regelmäßige Trainings garantieren, unter anderem auch für unsere Jugend. Die wächst. Vier Leute haben dann auch direkt einen Trainerschein gemacht.

Heißt das, die Ammerlander Wasserwacht könnte auch noch mehr Kurse anbieten?

Wir bieten auch einen Seepferdchen-Kurs im Starnberger See an. Aber recht viel mehr ist momentan mit den bestehenden Kapazitäten gar nicht möglich. Ein Kurs hat zehn Termine. Immer Mittwochs üben wir mit den Kindern in zwei Gruppen je eine Stunde. Pro Kurs sind es maximal zehn Kinder. Mindestens vier Trainer sind dann im Becken. Nur so haben wir mit den Kindern eine Chance, auch gut zu arbeiten. Außerdem ist der zeitliche Aufwand, den unsere Mitglieder mit den Kursen haben, ebenfalls nicht zu unterschätzen. Pro Kurs kommen mindestens 100 Trainerstunden zusammen, und das sind die reinen Zeiten im Hallenbad.

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