Verkehrsüberwachung:Schneller abschleppen am See

Lesezeit: 1 min

An der nördlichen Seestraße häufen sich die Klagen über Falschparker. (Foto: Harry Wolfsbauer)

In den Ostufergemeinden Berg und Münsing können Falschparker auf Rettungswegen künftig ohne Polizeiaufgebot entfernt werden.

Von Sabine Bader und Benjamin Engel, Berg/Münsing

Die nördliche Seestraße sowie die Assenbucher Straße zwischen Münsing und Leoni sind zwar für den öffentlichen Straßenverkehr gesperrt. Es braucht eine Durchfahrtsgenehmigung. Dennoch häufen sich seit Jahren vor allem an schönen Sommertagen die Klagen, dass viele Besucher jede Lücke zuparken. Selbst in Feuerwehrzufahrten oder Rettungswegen stellen manche ihre Fahrzeuge ab. Dagegen wollen die Kommunen Berg (Landkreis Starnberg) und Münsing (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) nun unkomplizierter vorgehen.

Am Donnerstag unterschrieben die Bürgermeister von Berg und Münsing, Rupert Steigenberger und Michael Grasl, mit dem Zweckverband Kommunale Dienste Oberland (KDO) eine Vereinbarung zum vereinfachten Abschleppverfahren. Damit wird es möglich, verbotswidrig abgestellte Fahrzeuge abschleppen zu lassen, ohne dass die Polizei an Ort und Stelle sein muss.

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Der Zweckverband begründet die neuen Regelungen damit, dass ordnungswidrig abgestellte Fahrzeuge Leben kosten könnten. "So kam erst kürzlich ein Rettungsfahrzeug nicht zum Notfall-Patienten durch", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme. Das vereinfachte Abschleppverfahren soll die Polizei entlasten und Gefahrensituationen schneller beseitigen lassen.

Das bisherige Procedere ist für die Polizei zeitaufwendig und personell schwer zu stemmen. Demnach müssen die Verkehrsüberwacher bei Vergehen erst die örtliche Inspektion informieren. Ein Polizist muss an Ort und Stelle sein, um die Ordnungswidrigkeit festzustellen und den Abschleppdienst zu kontaktieren. Künftig brauchen die KDO-Verkehrsüberwacher nur noch in den örtlichen Polizeiinspektionen anzurufen. Die Beamten leiten das Abschleppverfahren in die Wege, ohne draußen präsent sein zu müssen.

Am Donnerstag unterschreiben die Bürgermeister Rupert Steigenberger (li.) und Michael Grasl mit Verbandsgeschäftsführer Benjamin Bursic (M.) eine Vereinbarung zum vereinfachten Abschleppverfahren. (Foto: Georgine Treybal)

Zum Unterzeichnungstermin an der Seestraße unterhalb der Seeburg in Unterallmannshausen waren neben den beiden Rathaus-Chefs auch der Geschäftsführer des Zweckverbands, Benjamin Bursic, sowie Vertreter der beiden Rathäuser und der örtlichen Feuerwehren Berg und Holzhausen gekommen. Bergs Rathauschef Steigenberger berichtete den Anwesenden von mehreren Einsätzen, bei denen die Rettungswege von Badegästen und Ausflüglern zugeparkt waren und es für die Einsatzkräfte kein Durchkommen gab. Er kündigte an, dass man künftig mehr als bisher durchgreifen und verstärkt abschleppen lassen werde - völlig unabhängig vom Wohnort der widerrechtlich Parkenden. In der Gemeinde Berg gebe es ohnehin überdurchschnittlich viele Verkehrsverstöße im Zweckverbandsgebiet mit seinen 155 Mitgliedsgemeinden.

Und auch Steigenbergers Amtskollege Grasl fand deutliche Worte. "Jetzt ist es an der Zeit, endlich zu handeln", stellte er klar. Denn das Verhalten mancher Seestraßennutzer sei besonders rücksichtslos, sie hätten den Strafzettel beim Wochenendausflug schon einkalkuliert.

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