Graphic Novel aus München:"Ich wollte verstehen, wie ein Mann zu sein hat"

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Zeichner und Illustrator Uli Oesterle in seinem Atelier. (Foto: Stephan Rumpf)

Der preisgekrönte Zeichner Uli Oesterle hat ein zweites autobiografisch inspiriertes Buch geschrieben. Ein Gespräch über gute Elternschaft, "Me Too" und sein kurzes Leben auf der Straße.

Interview von Sabine Buchwald

Die Fans des Münchner Zeichners Uli Oesterle mussten drei Jahre auf den zweiten Teil seiner Reihe "Vatermilch" warten. Nun ist das Buch (Carlsen) mit dem Subtitel "Unter der Oberfläche" erschienen. Es erzählt vom gesellschaftlichen Absturz des Rufus Himmelstoss, seinem Leben auf der Straße im München der Siebzigerjahre, aber auch von komplizierten Familienbanden. In den letzten Monaten vor Druck hat Oesterle täglich 16 Stunden daran gearbeitet und musste alle Aufträge als Illustrator absagen. Für einen freiberuflich arbeitenden Künstler ein Höllentrip. Er fühle sich wie ein "stolzer Vater", sagt er jetzt und spricht von einem "Etappensieg". Ein weiterer abschließender Band der Geschichte ist geplant. Im Gemeinschaftsatelier "Buntschwarz" an der Theresienwiese hängen an den Wänden seine bekannten Wimmelbilder, die es auch als Puzzle gibt. Oesterle, 57, holt in diesen Wochen aufgeschobene Aufträge nach, und doch nimmt er sich viel Zeit für ein Gespräch, kocht mit sorgsam abgekühltem Wasser grünen Tee und erzählt.

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