Universität:TU München erhält Großspende von Google

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Die Technische Universität München wird immer wieder von Google mit Spenden unterstützt. (Foto: Joko/Imago)

1,2 Millionen Dollar fließen von dem US-Konzern an die Stiftung der Technischen Universität. Dort hat man schon Pläne mit dem Geld - und betont die eigene Unabhängigkeit.

Von Sabine Buchwald

Die Technische Universität München (TUM) erhält 1,2 Millionen Dollar von dem US-amerikanischen Technologiekonzern Google. Der Betrag, umgerechnet rund 1,118 Millionen Euro, fließt an die Universitätsstiftung. Nach eigenen Angaben plant die TUM mit dem Geld die Gründung eines neuen Innovationsnetzwerkes zum Thema Cybersecurity, das in wenigen Wochen seine Arbeit aufnehmen wird. Die Leitung soll die Informatikerin Claudia Eckert übernehmen. Die Professorin ist seit 1. Dezember 2008 an der Münchner Universität und hat dort den Lehrstuhl für Sicherheit in der Informatik inne. Die 63-Jährige leitet zudem das Fraunhofer-Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit (Aisec) in Garching.

Die TUM betont, dass das Geld von Google an keinerlei Auflagen gebunden sei. "Darauf legen wir grundsätzlich großen Wert", so ein Sprecher der Universität. Der Konzern habe erst durch die Universität erfahren, wofür diese die Zuwendung verwenden werde. Auch Google-Sprecher Ralf Bremer teilte mit, dass die Spende eine "unrestricted donation" und mit keinem Forschungsziel verbunden sei.

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Die "Innovation Networks" sind Teil der "TUM Agenda 2030", der Exzellenzstrategie im Rahmen des Bundes und der Länder. Dort arbeiten der Uni zufolge transdisziplinäre Teams an Forschungsfragen der Zukunft. Die technische Universität investiere erheblich in Forschung zu Datenschutz, Sicherheit und Schutz der Privatsphäre, sagte TUM-Präsident Thomas Hofmann. "Mit der Spende werden wir unsere Anstrengungen kraftvoll ausbauen."

Die Partnerschaft zwischen Google und der TU München besteht seit vielen Jahren. Am Google-Standort in München, wo gut 2000 Mitarbeiter beschäftigt sind, arbeiten mittlerweile etliche Alumni der Universität. 2018 wurde der kalifornische Konzern als erstes nicht-europäisches Unternehmen Exzellenzpartner der Universität, die immer wieder größere Zuwendungen von Google erhalten hat, zuletzt etwa für Initiativen zur Frauenförderung in den sogenannten Mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nach Aussage der TUM addierten sich die Spenden über die Jahre insgesamt zu einem "erheblichen siebenstelligen Betrag".

Auch andere Firmen sponsern die zweitgrößte Münchner Uni großzügig. 2021 etwa kam von BMW die Zusage für 5,1 Millionen Euro zur Finanzierung eines Stiftungslehrstuhls. Anfang 2019 sorgte Facebook mit einer Spende von 6,5 Millionen Euro zur Gründung eines Ethik-Instituts für Künstliche Intelligenz für Aufregung, weil eine Einflussnahme des US-Konzerns befürchtet wurde.

Google finanziert auch Forschungspartnerschaften mit anderen deutschen Institutionen, etwa mit der TU Berlin und dem Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Die Motivation der Geldgeber? Die Fachkräfte von Morgen sichern und gemeinsame Forschungsinteressen verfolgen, lautet die Antwort aus Uni-Kreisen.

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