Das Fünfseenland erfreut sich als Tourismusdestination weiter steigender Beliebtheit. 380 300 Urlauber kamen im vergangenen Jahr in die Gegend um Starnberger und Ammersee, 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutlicher gestiegen - um 2,4 Prozent - ist die Zahl der Übernachtungen, auf nun 1,18 Millionen. "Erfreulich" sei dies, stellte Klaus Götzl, Geschäftsführer des Tourismusverbands Starnberger Fünfseenland bei der Verbandsversammlung am Dienstag in Herrsching fest. Und Verbandsvorsitzender Bernhard Sontheim, der auch Feldafinger Bürgermeister ist, verwies auf die "effiziente Arbeit, die ein kleines Team leistet".
Bei genauerer Betrachtung der Zahlen werden aber doch erhebliche Unterschiede deutlich: So ist die Zahl der Übernachtungen in den Gemeinden des Landkreises Starnberg nur um 1,3 Prozent gestiegen. Andere Orte, die ebenfalls zum Tourismusverband gehören, wie Seeshaupt (plus 4,4) und Dießen (plus 7,1), haben erhebliche höhere Zuwachsraten. Für Götzl lässt sich daraus aber noch kein Trend ableiten. So sind die Übernachtungen in Starnberg um 8,4 Prozent gestiegen, in der Gemeinde Wörthsee gar um 11,6 und in Pöcking um 14,3 Prozent. Zu den Verlierern zählen Berg mit minus 7,9 Prozent und Inning mit minus 19 Prozent. Eindeutige Gründe für diese Schere seien schwer auszumachen, sagte Götzl. Aber: "Die Saison 2013 hat gut angefangen, die Übernachtungszahlen steigen."
Klar ist dem Tourismus-Manager und den in der Verbandsversammlung vertretenen Bürgermeistern, dass die Angebote für Touristen weiter ausgebaut werden müssen. "Es reicht nicht, ihnen von der schönen Gegend zwischen München und den Alpen vorzuschwärmen", stellte Sontheim klar. Das Fünfseenland müsse sich zu einer "Marke" weiterentwickeln. "So wie man sagt, ich habe im Allgäu oder in Südtirol Urlaub gemacht, ohne einzelne Orte zu nennen, muss man später sagen: Ich habe im Starnberger Fünfseenland Urlaub gemacht", erklärte Sontheim das Ziel der Marken-Kampagne, die von Regionalmanagerin Verena Papke vorangetrieben wird. Zu den neuen Errungenschaften zählt Sontheim die Internet-Seite www.kulturwelle5.de, auf der sämtlich Veranstaltungen im Fünfseenland aufgeführt sind. Bis auf die aus Gilching. "Die wollen sich nicht an den Kosten beteiligen, und wir wollen keine Trittbrettfahrer", sagte Sontheim. Heuer soll das Fünfseenland als "Gesundheitsregion" promotet werden. "Es kommen viele Patienten aus ganz Deutschland und dem Ausland in die Kliniken hier, und diese Menschen sollen als Urlauber wiederkommen."
Der Tourismus stellt im Fünfseenland einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Jeder Urlauber, der in einem Hotel oder einer Pension übernachtet, gibt im Durchschnitt 84,80 Euro pro Tag aus, wovon 69,5 Prozent auf das Gastgewerbe, 17,3 Prozent auf Dienstleistungen und 13,2 Prozent auf den Einzelhandel entfallen. Dazu rechnet Götzl noch die acht Millionen Tagesgäste - vor allem Ausflügler -, die im Durchschnitt 28,50 Euro ausgeben. So kommen rechnerisch 284,5 Millionen Euro zusammen, die Touristen und Tagesgäste im Fünfseenland lassen.