Kraillinger Brauerei:Vom Bierkrugabräumer zum Wirt

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Unter den Kastanien der Kraillinger Brauerei finden 1500 Gäste Platz. 90 Prozent der Besucher sind Stammgäste, schätzt Pächter Sabri Konxheli. (Foto: Franz Xaver Fuchs)

Seit zehn Jahren führt Sabri Konxheli das Lokal, das manche Gäste allein wegen der Rouladen aufsuchen.

Bald dreißig Jahre ist es her, dass Sabri Konxheli begann, in der Kraillinger Brauerei Geld zu verdienen. Damals als Bierkrugsammler im Biergarten, wie er erzählt. Und auch heute noch flitzt er mitunter von Tisch zu Tisch, wenn es schnell gehen muss. Inzwischen ist der 44-Jährige allerdings Pächter der Wirtschaft. 2010 hat der Restaurantfachmann das Lokal übernommen, dem er fast durchgängig treu geblieben ist. Von 1995 bis 2001 hatte er hier die Biergartenleitung inne. Lediglich für ein paar Jahre sammelte er anschließend als Restaurantleitung im Münchner Hotel "Hilton" sowie im Restaurant "Villa Baumbach" in Pasing Erfahrung, bevor er vor zehn Jahren wieder zurückkehrte. Denn nirgends sei es "so gut wie hier", sagt Konxheli mit Blick in den Biergarten der Kraillinger Brauerei. "Traditionell und doch modern" - das zeichnet die Wirtschaft im Herzen Kraillings in seinen Augen aus.

Bis zu 1500 Gäste finden im Schatten der großen Kastanien im Biergarten Platz, wenn coronabedingt keine Mindestabstände eingehalten werden müssen. Gegessen und getrunken wird an festgeschlagenen Holztischen und -bänken, die ein besonders rustikales Flair in den Wirtsgarten zaubern. Hinzu kommen 160 Plätze an den edel eingedeckten Tischen auf der Terrasse des Lokals. Während hier à la carte gegessen wird und das Servicepersonal sich für die Gäste ins Zeug legt, müssen sich die Biergartengäste selbst an den Verkaufsständen mit Spareribs, Steckerlfisch oder Brotzeit versorgen.

"90 Prozent sind Stammgäste", sagt der Wirt. Mancher käme alleine wegen der Rouladen ("Der hat noch nie was anderes gegessen"), andere schätzen die Mischung aus bayerischer und Südtiroler Küche. Sabri Konxheli hat kein Lieblingsgericht, der Gautinger schätzt die Abwechslung, die Küchenchef Gerhard Groeneveld am Herd walten lässt. "Ich mag das Wiener Schnitzel genauso wie die saisonalen Gerichte mit Pfifferlingen oder das Zitronenrisotto mit Garnelen", sagt er. Etwa 250 Essen bereitet Groeneveld mit seinem Team täglich zu, immer beliebter wird laut Konxheli das Mittagsmenü. Montags bis freitags gibt es für etwa zehn Euro Suppe oder Salat sowie ein vegetarisches Hauptgericht, die Alternative mit Fisch oder Fleisch kostet ein paar Euro mehr.

© SZ vom 04.09.2020 / frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Früher hieß die Kraillinger Brauerei "Maria Eich" - genau wie der nahe Wallfahrtsort. Das führte zu lustigen Verwechslungen im Ort. Damals wie heute schätzen prominente und nicht prominente Besucher die friedliche Leichtigkeit im Biergarten.

Von Carolin Fries

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