Lokalrunde:Mit und ohne Fisch und Fleisch

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Sebastian Fasching kocht in der Alten Brennerei in Pullach. (Foto: Jonathan Gordon)

Nachhaltige Gourmetküche im Isartal und ein grüner Käfer mal ganz anders.

Von Franz Kotteder

Wer kulinarische Hotspots daran festmacht, dass Alfons Schuhbeck einen Gewürzladen dort eröffnet, der dürfte sich neuerdings in Pullach am richtigen Ort wiederfinden. Dort hat nämlich vor Kurzem in bester Lage am Kirchplatz ein Ableger des großen Ladens vom Platzl aufgemacht, der große Meister selbst war allerdings haftbedingt nicht dabei. Sein Gewürzhandel, muss man hinzufügen, ist von der Insolvenz nicht betroffen und wird weitergeführt.

Das wäre alles nun nicht weiter der Rede wert, wenn Pullach inzwischen nicht ein wirkliches kulinarisches Highlight zu bieten hätte, nämlich die Alte Brennerei. Dort hat sich der 41-jährige Koch Sebastian Fasching nämlich selbständig gemacht und natürlich auch das Regiment in der Küche übernommen. Das Ergebnis ist ungewöhnlich spannend fürs Isartal, wo der eher gepflegt-konservative Geschmack vorherrscht und wo man auch auf dem Teller sieht, dass nicht gespart werden muss.

Fasching setzt auf regionale Produkte von Baierbrunn bis Egling, das aktuelle Menü in fünf Gängen (110 Euro) kommt ganz ohne Fleisch aus. Zum selbst gebackenen Brot vorneweg mit Mairübchen, Schinken und Essiggurken gibt es Nussbutter, alte Küchentechniken wie die derzeit so beliebte Fermentation wendet er überhaupt gerne an. Statt Gänseleberpastete gibt es bei ihm "Pilz Foie", ein verblüffend gelungener vegetarischer Nachbau, was Konsistenz und Geschmack angeht. Auch der abgewandelte Klassiker aus schwarzem Trüffel, pochiertem Ei, Blattspinat und Gerste überzeugt rundum. Fasching hat erst mit 31 seine Kochlehre gemacht, die aber gleich im Sternelokal Les Deux; danach hat er unter anderem im Gabelspiel gearbeitet (Alte Brennerei Pullach, Habenschadenstraße 4 a, 82049 Pullach im Isartal, Dienstag bis Samstag, 18-23 Uhr, Telefon 089-54549674, www.altebrennereipullach.de ).

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Das vegetarische Restaurant von Käfer, der Green Beetle, hat einen neuen Chefkoch, denn der bisherige, Felix Adebahr, will sich jetzt erst einmal seiner jungen Familie widmen. Vorher aber darf er noch einmal ordentlich aufdrehen und zeigen, dass er auch mit Fisch und Fleisch umzugehen weiß. Sieben Abende lang kocht er bei Käfer im Feinkostladen bei seinem Flower Garden Dinner groß auf, mit sechs Gängen, bretonischem Hummer, Seezunge und Poltinger Lamm. Das Champagnerhaus Laurent-Perrier liefert die passenden Getränke dazu (Flower Garden Dinner bei Käfer mit Laurent-Perrier, Käfer Atelier, Prinzregentenstraße 73, pro Person 249 Euro, Donnerstag, 18. Januar, bis Freitag, 9. Februar, www.feinkost-kaefer.de ).

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