Immobilien:Milliarden-Deal am Englischen Garten: Tucherpark verkauft

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Das Areal ist mit bekannten Architektennamen wie Sep Ruf, Uwe Kiessler oder Andreas Hild verbunden. Nun soll der Gebäudekomplex seinen Besitzer wechseln. (Foto: Stephan Rumpf)
  • Die Hypovereinsbank hat den zehn Gebäude umfassenden Komplex am Englischen Garten an die Commerz Real verkauft.
  • Der Preis soll bei rund 1,1 Milliarden Euro liegen.
  • Der Tucherpark soll in Zukunft auch zu einem Wohnviertel werden.

Von Sebastian Krass, München

Der Tucherpark am Englischen Garten hat neue Eigentümer - und soll künftig auch zu einem Wohnviertel werden. Die Hypovereinsbank (HVB) hat den zehn Gebäude umfassenden Komplex mit Büros, einem Rechenzentrum und dem Hilton-Hotel mit 484 Zimmern an die Commerz Real, eine Immobilientochter der Commerzbank, und den Projektentwickler Hines verkauft. Dies teilten die Unternehmen am Dienstag mit. Über den Kaufpreis vereinbarten die Parteien Stillschweigen, er soll nach übereinstimmenden Berichten der Fachmedien Immobilien-Zeitung und Thomas Daily bei 1,1 Milliarden Euro liegen - eine auch für die Verhältnisse des Münchner Immobilienmarktes bemerkenswerte Summe.

Die Commerz Real und Hines haben den Kauf für den offenen Immobilienfonds Hausinvest umgesetzt. Die HVB bleibt, wie es in der Mitteilung heißt, "bis auf weiteres" Mieterin "der von ihr genutzten Bürogebäude" und des dazugehörigen Sportgeländes. Allerdings braucht die HVB wegen ihres Stellenabbaus einen Teil der Büros schon nicht mehr. So wuchs in der Bank die Überzeugung, dass es strategisch besser wäre, den Tucherpark zu verkaufen.

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Die neuen Eigentümer sehen auf dem 15 Hektar großen Areal zwischen Englischem Garten und Ifflandstraße "großes Entwicklungspotenzial", wie Andreas Muschter, Vorstandschef der Commerz Real, sagt. In der Mitteilung heißt es zudem, man plane "neben Umbauten und Modernisierungen auch Nachverdichtungsmaßnahmen". Außerdem soll das Areal "der breiten Öffentlichkeit" erschlossen werden. Man stehe mit den Plänen zwar "noch ganz am Anfang", sagt Alexander Möll, Geschäftsführer bei Hines Deutschland. "Doch ist es unser Ziel, auch geförderten und somit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen."

Das werden die Unternehmen der Stadt auch zusichern müssen, wenn sie zusätzliches Baurecht bekommen wollen. Eine wichtige Rolle bei der Entwicklung wird auch spielen, dass das in den späten Sechzigerjahren vom Architekten Sep Ruf geplante Areal als Ensemble unter Denkmalschutz steht.

© SZ vom 04.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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