Erinnerungskultur:Was passiert, wenn wir nicht rechtzeitig aufstehen

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Entdeckungen machen und historische Quellen entschlüsseln: Charlotte Knobloch lässt sich von den Schülerinnen Dora Bagaric (links) und Muriel Hagmann (rechts) zeigen, wie das Serious Game funktioniert. (Foto: Robert Haas)

Wenn Zeitzeugen nicht mehr leben, braucht es andere Wege, jungen Menschen die Geschichte der Shoah nahezubringen. Schüler haben nun ein Computerspiel entwickelt, das dabei helfen kann - und sogar Spaß macht.

Von Kathrin Aldenhoff

Das jüngste Kind, das am 20. November 1941 aus dem Schwabinger Antonienheim nach Kaunas deportiert wurde, war ein Jahr alt. Judis Cahn war ihr Name, zusammen mit 19 Kindern und Jugendlichen und vier Betreuerinnen wurde sie von der Gestapo abgeholt. "Was für ein furchtbares Gefühl, als ich die Kinder zum letzten Mal anzog. Dabei versuchte ich behutsam mit ihnen umzugehen, damit sie sich nicht fürchten sollten. Sie warteten mit angezogenen Mänteln, ein Päckchen mit Essen in den Händen, bis der Bus kam, zur Rückseite des Hauses, wo wir sie dann hineinhievten." So schreibt es die Kinderpflegerin Judith Hirsch in einem Bericht, als sie sich nach dem Krieg an diesen Tag erinnert.

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