Kino:Kikeriki!

"Irre oder Der Hahn ist tot" zeigt psychisch Erkrankte im Alltag, die Regisseurin stellt den Dokumentarfilm im Monopol-Kino vor.

Zunächst einmal wäre da die Sache mit dem Hahn: Der sei nämlich tot und könne daher natürlich nicht mehr krähen, sagt eine rauchende Frau auf dem Balkon: "Also muss ich jetzt aufs Dach." Was sie denn dort mache, will ihre Gesprächspartnerin wissen. Bei der Antwort muss die Raucherin selbst lachen: "Kikeriki!" Der deutsche Dokumentarfilm "Irre oder Der Hahn ist tot" begleitet Menschen, die regelmäßig eine Freiburger Hilfsgemeinschaft für psychisch Erkrankte besuchen. Man lernt einen Mathematikstudenten mit Schizophrenie kennen, einen Kettenraucher mit Psychosen oder eine Frau, die seit ihrer Pubertät an Essstörungen und Depressionen leidet. Ihre Namen werden nicht genannt, genaue Diagnosen bleiben ausgespart, auch Ärzte oder Sozialarbeiterinnen treten nur am Rande auf. Reinhild Dettmer-Finke ist ein respektvoller und empathischer Film gelungen, den sie derzeit im Rahmen einer Kinotour deutschlandweit vorstellt. Am Mittwoch, 19. Juli, kommt sie nach München, nach der Vorstellung ist ein Publikumsgespräch geplant.

Irre oder Der Hahn ist tot, D 2021, Regie: Reinhild Dettmer-Finke, Mi., 19. Juli, 18.30 Uhr, Monopol Kino , Schleißheimer Str. 127

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