Politisch motivierte Kriminalität:Schmierereien an Schulen - Staatsschutz ermittelt

Zwei Beamte werden bei einem Einsatz in Pfaffenhofen verletzt (Symbolbild). (Foto: Marijan Murat/dpa)

Auf den Mauern mehrerer Mittelschulen und Gymnasien sind Schriftzügen entdeckt worden - sowohl pro- als auch antipalästinensisch. Die Polizei ermittelt, ob die Taten zusammenhängen.

Die Münchner Kriminalpolizei ermittelt wegen einer Serie von politisch motivierten Schmierereien an Schulen. Diese stehen offenkundig im Kontext des aktuellen Nahostkonfliktes. Wie die Polizei am Mittwoch berichtete, seien am und nach dem vergangenen Wochenende in Neuperlach antipalästinensische Schriftzüge am Werner-von-Siemens-Gymnasium in der Quiddestraße sowie an der Mittelschule in der nahen Albert-Schweitzer-Straße entdeckt worden.

Unter anderem wurde gefordert, den Gazastreifen in Trümmer zu legen. In Forstenried wurden zudem propalästinensische Slogans an der Mittelschule in der Walliser Straße angezeigt. Bereits in der Woche zuvor war ein ähnlicher Fall in Neuperlach bekannt geworden: Dabei war das Heinrich-Heine-Gymnasium im Max-Reinhardt-Weg ebenfalls mit antipalästinensischen Parolen beschmiert worden. Das Fachdezernat 4, das für Staatsschutzdelikte zuständig ist, bittet Zeugen um entsprechende Hinweise.

Die meisten Sprüche waren auf Englisch geschrieben, nur wenige auf Deutsch. Bei der Mittelschule in Neuperlach seien auch hebräische Schriftzeichen angebracht worden, die noch ausgewertet werden müssen, wie die Polizei berichtete. Die räumliche, zeitliche und inhaltliche Nähe der Neuperlacher Fälle lässt auf einen Täter oder eine Gruppe schließen, gewiss ist das freilich nicht: Dem Vernehmen nach wurden unterschiedliche Schriftbilder festgestellt. Der entstandene Sachschaden beträgt in allen Fällen jeweils mehrere Tausend Euro.

© SZ/moe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusMieter ohne Wasser und Heizung
:Wie in München der Streit um zwei Haussanierungen eskaliert

An der Klenzestraße harren Mieter seit Monaten in zwei sanierungsbedürftigen Gebäuden aus. Sie fürchten, vertrieben zu werden, die Eigentümer sprechen von dringend notwendigen Baumaßnahmen. Der Fall beschäftigt längst die Gerichte.

Von Julian Raff

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: