Im vergangenen Winter bin ich nach Samos geflogen. Ich habe dort frierende Menschen gesehen, die oft nur billige Badeschlappen an den nackten Füßen trugen, Menschen, die unter Plastikplanen an den Hängen der Insel hausen mussten. Tausende waren vor Krieg und Terror über das Meer nach Europa geflüchtet und dort saßen sie nun unter unmenschlichen Bedingungen fest. Auf Samos, Lesbos und Chios leben noch immer Tausende Geflüchtete in Zelten und Baracken. Und es ist wieder Winter.
Jetzt kommen ein paar der Menschen, die dort auf den griechischen Inseln in Matsch und Kälte ausgeharrt haben, nach München. Eine afghanische Familie mit zwei Kindern und zwei palästinensische Brüder, die jeweils ein Kind haben. München hatte angeboten, mehrere Hundert Geflüchtete aus Griechenland aufzunehmen, doch insgesamt werden wohl lediglich 20 Menschen künftig in München leben können.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy nannte die niedrige Zahl ein "Armutszeugnis" der staatlichen Politik. Dass die Odyssee der Wenigen kurz vor Weihnachten zu Ende geht, mag ein Zufall sein. Für Tausende weitere Geflüchtete wird es aber ein weiteres Weihnachten in der Kälte sein - auf Inseln mitten in Europa.
DER TAG IN MÜNCHEN
Bis auf den Impfstoff ist alles da In der Messehalle C3 sollen bald bis zu 8000 Menschen täglich immunisiert werden. Für jeden einzelnen ist eine Anmeldung nötig.
Mathe mit fünf Sternen Eine Initiative will Schulen mit Platzproblemen Unterrichtsräume in Hotels vermitteln. Bei den großen Fraktionen im Rathaus stößt der Vorschlag auf Wohlwollen, aber auch auf Vorbehalte.
Die Stadt macht Pause - welche Services trotzdem verfügbar sind Von Weihnachten bis Neujahr sind die meisten Dienststellen geschlossen. Doch man kann heiraten, sich wegen Corona erkundigen oder Sperrmüll abgeben. Und psychische Hilfe gibt es auch immer.
MÜNCHEN ERLESEN
Volker Höpken bestrahlt in den Gewächshäusern eines Gartencenters Pflanzen mit künstlichem Licht, um ihr Wachstum zu beeinflussen. So lässt sich auch genau bestimmen, wann Blumen ihre Blüten entwickeln.
Auch in Zeiten von Corona ruht das Verbrechen nicht. Vier renommierte Autoren schreiben darüber im Wechsel einen Roman. Lesen Sie hier alle Folgen dieses außergewöhnlichen Krimi-Projekts.
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