Hotel am Karlsplatz:Ein neuer Name am Stachus

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Wo einst der Königshof war, entsteht derzeit ein Hotelneubau nach den Plänen des Architekturbüros Nieto Sobejano. (Foto: Nieto Sobejano)

Aus dem Königshof wird nach der Fertigstellung des Neubaus 2023 ein Marriott-Hotel. Ein Münchner Unternehmen betreibt das Haus mit 108 Zimmern als Franchisenehmer der Kette.

Von Philipp Crone

Von außen ging es nur noch um ein Detail, wenn auch um ein weithin sichtbares: den Schriftzug. Welche Hotelmarke wird das neue Gebäude am Karlsplatz übernehmen? Nun ist klar: Dort, wo früher der Königshof stand, wird ein Marriott-Hotel stehen.

Im Herbst des vergangenen Jahres übernahm der Münchner Unternehmer Hans Inselkammer zunächst mit einem Unternehmen seiner Inka-Holding die Immobilie am Stachus. Die Betreiberfamilie Geisel, die den Königshof seit 1938 führte, hatte ihre Vorzeige-Immobilie überraschend verkauft, mitten während des Neubaus. Damals sagte Inselkammer, man führe Gespräche mit internationalen Hotelmarken. Es war also zu erwarten, dass dieses Gebäude, ein markant kantiger Neubau nach Plänen des spanischen Architekturbüros Nieto Sobejano, den Namen einer Kette tragen würde, nur eben noch nicht welcher.

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Das Gebäude mit seinen 108 Zimmern, Suiten, einem Rooftop-Restaurant und einer Bar mit einem ziemlich guten Blick über die Stadt wird nun ein "JW Marriott"-Hotel beherbergen, wie die MHP Hotel AG, Munich Hotel Partners, bekanntgab. MHP hat einen Pachtvertrag mit dem Unternehmen der Inka-Holding abgeschlossen und wird das Hotel als Franchisenehmer von Marriott betreiben, heißt es in einer Pressemitteilung.

Für MHP-Vorstandssprecher Jörg Frehse wird die "Landmark-Immobilie ein Highlight in der deutschen Hotellandschaft", während Hans Inselkammer davon spricht, der "Verantwortung als Münchner Familie gegenüber der Stadt München als Top-Qualitätsstandort in Europa" gerecht zu werden. Die Konkurrenz reagiert auf die Nachricht allerdings recht entspannt.

Innegrit Volkhardt, mit ihrem Hotel Bayerischer Hof aus der Fünf-Sterne-Liga nur ein paar Hundert Meter vom Stachus entfernt, achtet vor allem auf die Details. "Wir waren überrascht", sagt Volkhardt. Und zwar von den Buchstaben J und W. Im Portfolio der Marriott-Gruppe seien die Marken "Ritz Carlton" oder "St. Regis" noch höher anzusiedeln als "JW Marriott", die Marke, die nun am Stachus einzieht, sagt Volkhardt. "Die Nachricht ist für die Fünf-Sterne-Plus-Wettbewerber ein gutes Zeichen, weil das Haus wahrscheinlich kein ganz harter Mitbewerber sein wird", sagt die Hotelchefin. Aber natürlich sei auch JW Marriott eine sehr gute Marke.

Ende 2023 soll das Hotel fertig sein, das auf den traditionsreichen alten Königshof mit seiner schiffsbugartigen Fensterfront im ersten Stock folgt. Es wird dort also im an Leuchtschriften reichen Stachus-Rund bald eine weitere zu sehen sein, das "JW Marriott" samt dazugehörigem Logo: einem Greif. Der ist laut Hotel eine Mischung aus Löwe und Drache - oder mit viel gutem Willen ein mit dem bayerischen Wappentier gekreuzter Wolpertinger.

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