Münchens älteste Fußgängerzone außerhalb der Altstadt wird erweitert: Von April an sollen Autos in der Weißenburger Straße in Haidhausen zwischen Weißenburger und Pariser Platz weitgehend ausgesperrt werden. Zuvor werde es jedoch noch eine umfangreiche Bürgerbeteiligung geben, kündigte eine Vertreterin des städtischen Mobilitätsreferats im Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA) an. Damit reagiert die Behörde auch auf die lautstark geäußerte Kritik an dem Vorhaben, vor allem von Gewerbetreibenden in Haidhausens wichtigster Einkaufsstraße. Die Pläne für die Bürgerbeteiligung sowie ein personeller Engpass im Mobilitätsreferat hatten dazu geführt, dass der ursprünglich für die Sommerferien geplante Startschuss für die Verkehrsberuhigung verschoben wurde.
Nun soll die Fußgängerzone in der Weißenburger Straße, die zwischen Rosenheimer und Weißenburger Platz bereits seit 1975 autofrei ist, im Frühjahr erweitert werden - zunächst probeweise für ein Jahr. Dieser Verkehrsversuch sei ergebnisoffen angelegt, betonte die Vertreterin aus dem Rathaus in der BA-Sitzung. "Das heißt, dass wir danach eine Empfehlung für einen dauerhaften Umbau oder für eine Rückkehr zum Status quo aussprechen. Und darüber muss dann der Stadtrat entscheiden."
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Bevor es mit der Umgestaltung der Weißenburger Straße losgeht, will die Stadt den Anwohnern und dort ansässigen Geschäftsleuten die Möglichkeit zur Mitsprache einräumen. Hierzu sind im Oktober zwei Informationsveranstaltungen geplant - eine für Gewerbetreibende und eine für die breite Öffentlichkeit. Darüber hinaus werde das Mobilitätsreferat mit Flyern, Plakaten und einer eigenen Webseite über das Vorhaben informieren, sagte die Vertreterin der Behörde. Während und nach dem Verkehrsversuch seien dann weitere Veranstaltungen geplant.
Den Anstoß für eine Verlängerung der Fußgängerzone in Haidhausen hatte 2019 ein BA-Antrag zur "fußgängerfreundlichen Umgestaltung" der Einkaufsmeile gegeben. Im November beantragten dann die Stadtratsfraktionen von Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt die dauerhafte Ausweisung der Weißenburger Straße als Fußgängerzone - zunächst im Abschnitt zwischen Weißenburger und Pariser Platz. Der Radverkehr soll dort in Schrittgeschwindigkeit möglich sein.
Für Anwohner, Gewerbetreibende und den Lieferverkehr müssten Lösungen erarbeitet werden. Die Weißenburger Straße sei ein "Kleinod in Haidhausen", heißt es in dem Antrag. Durch die Ausweisung einer Fußgängerzone werde sie "in ihrer zentralen auch emotionalen Bedeutung für die Bewohner*innen des Stadtbezirks unterstützt und aufgewertet".