Probleme bei der Einreise:Im Koffer vom Terminator

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Arnold Schwarzenegger reiste mit einer teuren Uhr zum "Special Dinner for Climate Action" in Kitzbühel. (Foto: Expa/Johann Groder/dpa)

Mit der Kontrolle von Arnold Schwarzenegger haben es die Zöllner am Münchner Flughafen ins Rampenlicht geschafft. Vielleicht ließe sich daraus sogar eine Komödie machen - mit einem bekannten Duo.

Glosse von Andreas Schubert

In die altehrwürdige New York Times schaffen es Themen aus München leider nur selten. Da müssen sie schon ein Schiff auf eine Eisenbahnbrücke stellen, damit das den Kollegen da drüben eine Geschichte wert ist. Ist aber auch schon wieder mehr als fünf Jahre her, insofern darf die Stadt jetzt den Zollbeamten am Münchner Flughafen dankbar für ein bisschen frische Publicity sein. Am Mittwoch haben sie Arnold Schwarzenegger ins Gepäck geschaut und eine teure Uhr gefunden, die er eigentlich hätte verzollen müssen. Arnie und seine "pricey watch" , stundenlang am Flughafen festgehalten - das flashte nicht nur die Leserinnen und Leser an der Upper East Side, das ging um die ganze Welt.

Man kann es den Beamten nur schwer verdenken, dass sie sich den Spaß gemacht haben, sich durch die Wäsche eines echten A-Plus-Promis zu wühlen, die sonst üblichen Drogen- oder Reptilienschmuggler sind ja vergleichsweise unglamourös und schaffen es maximal in die hiesigen Lokalblätter. Außerdem war es der Tag, an dem wegen Eisregens eine Menge Flüge ausfielen, entsprechend langweilig mag es den Beamten gewesen sein. Da kann man sich gut vorstellen, wie der eine den anderen mit dem Ellbogen anstupst und sagt: "Geh weida, jetzad schau ma moi, was da Terminator für Unterhosen trogt."

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Freilich gilt auch für die Wäsche eines Hollywoodstars und Ex-Politikers strengstens das Zollgeheimnis. Man wird deshalb nie erfahren, ob er immer noch Bodybuilder-Tangas trägt oder bereits Inkontinenz-Boxershorts. Das hat bisher nicht einmal die Investigativ-Abteilung der Bild-Zeitung herausgefunden. Wie sie ihm aber wegen der Uhr ein Strafverfahren aufgebrummt haben, wird noch für so manche bierselige Stammtischanekdote in Zöllnerkreisen reichen.

Die Uhr ist mittlerweile für einen guten Zweck versteigert worden. Im Nachklapp meinte ein Sprecher Schwarzeneggers, der unfreiwillige Aufenthalt im Verhörkammerl des Münchner Zolls gebe Stoff her für einen lustigen Polizeifilm. Das klingt nicht schlecht: Der Arnie macht auf seine alten Tage aus der Story noch eine Komödie in München. Die Stadt stünde erneut in den internationalen Schlagzeilen. Als Sidekick in der Rolle der Zollbeamten böten sich Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec an. Die sollen nach ihrem angekündigten Tatort-Aus ja wieder mehr Zeit für richtige Filme haben.

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