München heute:European Championships: Vorfreude unter Vorbehalt / Auch S-Bahnen von Streik betroffen

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"Mögen die Spiele beginnen" - der Countdown zu den European Championships im Olympiapark läuft. (Foto: Flohagena.com)

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Von Sebastian Winter

Was waren das für Olympische Spiele, 1972, unterm Zeltdach in einem großen Münchner Park, der bald weltbekannt werden sollte. Ein Dackel als Maskottchen, goldene Momente durch Ulrike Meyfarth, Heide Rosendahl, Klaus Wolfermann oder Mark Spitz mit seinen sieben Siegen - und der unfassbare Anschlag auf die israelische Mannschaft, der den Spielen ihre Leichtigkeit nahm. "The games must go on", sagte damals IOC-Präsident Avery Brundage. Ein höchst umstrittener Satz, der - auch heute noch mit Blick auf die gerade beendeten Pandemie-Wettkämpfe von Tokio - für Unerbittlichkeit und Gigantismus stehen kann.

2022 jähren sich die Sommerspiele in München zum 50. Mal, und deshalb hat sich die Stadt eine Reminiszenz einfallen lassen, die den olympischen Geist wieder beschwören soll, zumindest ein bisschen. Vom 11. bis 21. August finden in München und in ihrem sportlichen Herzen - dem Olympiapark - die European Championships statt: eine Multi-Europameisterschaft in neun olympischen Sportarten. Erwartet werden fast 5000 Sportlerinnen und Sportler (1972 waren es gut 7000).

Es soll ein fröhliches Fest der Kulturen werden, mit einem vielfältigen Rahmenprogramm. Am Mittwoch, exakt 365 Tage vor dem Beginn, lädt die Stadt ihre Einwohner und Besucher zu einem Rundgang ein, gespickt mit bunten Mitmachaktionen, Mini-Konzerten und Wettkämpfen, wie mit Ruder-Weltmeister Oliver Zeidler auf dem Olympiasee. Es soll der Startschuss sein für das kommende Sport- und Jubiläumsjahr. Und vielleicht ein bisschen Leichtigkeit bringen, vor dem drohenden Delta-Herbst.

Doch die Frage bleibt: Was macht die Pandemie mit diesem Jubiläumsreigen? Dürfen im kommenden Jahr Zuschauer ins Olympiastadion zur Leichtathletik, an die Regattastrecke zu den Ruderern, in die Olympiahalle zu den Turnerinnen - und wenn ja, wie viele? In Tokio hat man gesehen, was passiert, wenn die Fans vor Ort im Stadion fehlen - die Spiele verkümmerten zur sterilen Fernseh- und Livestream-Show. Das muss mitgedacht werden bei dieser 100-Millionen-Euro-Veranstaltung, die auch von den Ticket-Einnahmen lebt. Nicht nur deshalb: Ein zuschauerloses Jubiläum wäre der Stadt nicht zu wünschen, sondern ein Fest der Gemeinsamkeit. Wenn nötig, mit etwas Abstand.

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