Coronavirus in München:So funktioniert der digitale Impfpass

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Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des gelben Impfheftes aus Papier. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Seit neuestem kann eine Corona-Impfung papierlos bestätigt werden. Doch wo bekommen Geimpfte in München so einen Nachweis? Und was braucht es dafür? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Von Ekaterina Kel

Was ist ein digitaler Impfpass?

Damit kann man papierlos nachweisen, dass man gegen Sars-CoV-2 geimpft ist. Wer schon den vollständigen Impfschutz hat, braucht dann nicht mehr sein gelbes Impfbüchlein mitzunehmen, das schnell zerfleddern oder verloren gehen könnte. Es reicht dann, mit einer App auf dem Smartphone nachzuweisen, dass ein vollständiger Impfschutz besteht.

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Wie komme ich an einen solchen Nachweis in München?

Der schnellste Weg führt über eine Apotheke. Man muss seinen gelben Impfpass vorzeigen und einen Lichtbildausweis, damit die Mitarbeiter die Identität kontrollieren können. Sie geben die Daten der Impfungen in ein Portal des Deutschen Apothekerverbands ein, also den Patientennamen, das Geburtsdatum, die Art des Impfstoffs und das Impfdatum. Diese Informationen werden ans RKI weitergeleitet und dort wird ein QR-Code generiert. Dieser muss dann selbstständig vom Impfling in einer App eingescannt werden. Dafür ist entweder die Corona-Warn- oder die Covpass-App des Robert-Koch-Instituts nötig, beide sind kostenlos. Der QR-Code ist mehrmals ablesbar, falls man mehrere Handys hat oder aber das Handy wechselt.

Auch bei Hausärzten soll dieser Service möglich sein, allerdings handhaben die Praxen das unterschiedlich, da sie mit verschiedenen IT-Programmen arbeiten und diese zu unterschiedlichen Zeitpunkten die neue Funktion anbieten. Außerdem ist der Service mit zusätzlichem administrativen Aufwand verbunden. Im Impfzentrum in Riem werden den Geimpften seit dem 10. Juni direkt nach der Zweitimpfung als Bestandteil der Impfdokumentation diese QR-Codes mitgegeben, allerdings wird dieser Service nicht für diejenigen angeboten, die bereits vor längerer Zeit dort ihre Zweitimpfung erhalten haben. Diese Geimpften haben jedoch eine andere Möglichkeit, falls sie den Account beim bayerischen Impfzentrum noch haben: Dort kann man den digitalen Impfpass nachträglich herunterladen.

Welche Münchner Apotheken bieten diesen Service an?

Die meisten. Eine Übersicht findet sich auf der Seite mein-apothekenmanager.de. Eine genaue Anzahl der Apotheken, die diesen Service anbieten, lässt sich laut dem Bayerischen Apothekerverband nicht nennen. Von den insgesamt 350 Apotheken in München würden aber etwa zwei Drittel, also gut 240, mitmachen. Und da das Interesse "riesig" sei, würden sich vermutlich im Laufe der Zeit noch weitere Apotheken beteiligen, so eine Verbandssprecherin.

Brauche ich den digitalen Impfpass wirklich?

Das digitale Impfzertifikat ist "lediglich ein freiwilliges und ergänzendes Angebot", wie es auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums heißt. Das gelbe Impfbuch auf Papier gilt selbstverständlich weiter. Derzeit sind in den meisten Geschäften, Restaurants oder bei Veranstaltungen außerdem die Nachweise über eine Impfung oder einen Test gar nicht mehr notwendig, weil die Corona-Inzidenzen so niedrig sind. Lediglich zum Reisen innerhalb der EU ist der Ausweis möglicherweise vorzuzeigen. Die Anerkennung außerhalb der EU ist noch nicht endgültig geklärt.

Kann man auch im digitalen Impfnachweis speichern, dass man bereits infiziert war oder negativ getestet wurde?

Noch nicht. Allerdings soll dies nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums bis Ende Juni auch möglich sein. Eine durchgemachte Infektion wird mittels eines PCR-Test-Ergebnisses dokumentiert.

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