Zeitgeschichte:Bekennen, was war

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Große Porträtfotos der Opfer prägen den neuen Ausstellungsraum des BMW-Museums, der den Einsatz von Fremd- und Zwangsarbeitern in der BMW-Flugmotorenproduktion thematisiert. (Foto: BMW AG)

Während der NS-Zeit schufteten Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge in den Werken von BMW. An ihr Schicksal erinnert der Autobauer nun mit einer neuen Ausstellung in seinem Museum.

Von Wolfgang Görl

Die Schrift wirkt schwungvoll, vielleicht von Liebe beschwingt. Adressatin ist "Ma petite Monique", die in Paris lebende Freundin des französischen Briefschreibers namens Max. Es ist, wie er in der obersten Zeile akribisch vermerkt, sein 52. Brief, und er klingt ziemlich kryptisch. Max lässt seine Geliebte wissen, dass der Briefaustausch mit einem Bekannten nur schleppend verläuft und er sich über den Mann ärgert, auch von seinen Eltern, fährt er fort, habe er seit 14 Tagen keine Nachricht erhalten, aber er wisse ja, "wie groß ihr Schmerz ist", umso mehr freue er sich über die Post von derjenigen, "der all meine Gedanken gelten und nach der ich mich heftig sehne". Gegen Ende seines Briefes schreibt Max: "Hier dauert das gute Wetter an, und morgen Nachmittag gehe ich wieder an den See (...) Ich fahre mit Kameraden aus der Stube hin, wir werden Kanu fahren."

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