Günter Fruhtrunk im Lenbachhaus:Die Auflösung des Ichs

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Günter Fruhtrunks Werk "Ohne Titel (Monument für Malevitsch)" aus dem Jahr 1954. (Foto: Simone Gaensheimer/Lenbachhaus / VG Bild-Kunst Bonn, 2024)

Die Aldi-Tüte und was sonst geschah: Anlässlich von Günter Fruhtrunks 100. Geburtstag nimmt das Münchner Lenbachhaus seine Pariser Jahre in den Blick.

Von Jürgen Moises, München

Die Farbe, sie war sein Zuhause. Sie war für Günter Fruhtrunk nicht nur Medium, sondern auch der Inhalt seiner Kunst. Und das losgelöst "von aller Literatur und Bedeutung", wie es der bedeutende Vertreter der konkreten Malerei und jahrelange Professor an der Münchner Akademie im Jahr 1963 beschrieb. Auch "keine Assoziationen mit Lebens­erfahrungen und Lebensstimmungen" sollten entstehen, kein "Ich" in die Bilder "hineinprojiziert" werden. Was dort stattdessen herrschen sollte, war die reine Farbe. Um deren Kraft zu lenken, zu verstärken oder zu bändigen, hat Fruhtrunk dabei Zirkel und Lineal benutzt. Und tatsächlich ist es ein blau-weißes Streifenmuster, 1970 von ihm entworfen für die Plastiktüte von Aldi Nord, das man heute vor allem mit Fruhtrunk verbindet.

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