Mallorca:Münchner Unternehmerfamilie stirbt bei Helikopter-Unglück

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  • Über der spanischen Balearen-Insel Mallorca sind am Sonntag ein Ultraleichtflugzeug und ein Hubschrauber zusammengestoßen. Dabei kamen insgesamt sieben Menschen ums Leben.
  • Unter den Todesopfern befindet sich eine vierköpfige Familie aus dem Raum München: der Unternehmer August Inselkammer jun., dessen Frau Christina sowie die beiden neun und elf Jahre alten Kinder.
  • Auch der Pilot des Helikopters und die zwei Insassen des Flugzeugs starben bei dem Unglück.

Von Franz Kotteder, Kassian Stroh und Thomas Urban

Beim Zusammenstoß eines Hubschraubers mit einem Kleinflugzeug auf der spanischen Insel Mallorca ist eine Münchner Familie ums Leben gekommen. Unter den insgesamt sieben Toten sind der Unternehmer August Inselkammer jun., seine Frau Christina, der elfjährige Sohn sowie die neun Jahre alte Tochter - das bestätigte die Tante des Vaters, Angela Inselkammer, die Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Der 43-Jährige war Geschäftsführer der Firma Isartaler Holzhaus aus Holzkirchen; die Familie hatte laut Landeskriminalamt Wohnsitze in den Landkreisen München und Bad Tölz-Wolfratshausen.

Insgesamt starben bei dem Unglück sieben Menschen: die vierköpfige Familie und der Pilot in dem Hubschrauber sowie zwei Männer in dem Ultraleichtflugzeug, wie die Regionalregierung der Balearen am Sonntag auf Twitter mitteilte.

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Der nun gestorbene August Inselkammer jun. entstammt der weitverzweigten Münchner Unternehmerfamilie Inselkammer. Sein Onkel Franz ist zusammen mit dessen Frau Angela der Chef der Brauerei Aying, sein Cousin Peter ist Wirt auf dem Oktoberfest und betreibt das Hotel Platzl in München. August Inselkammer wiederum leitete zusammen mit seinem gleichnamigen Vater bis zu dessen Tod im April dieses Jahres die Firma Isartaler Holzhaus in Holzkirchen. Die Beschäftigten trafen sich am Morgen zu einer Betriebsversammlung. "Wir sind alle schockiert", berichtete eine Mitarbeiterin.

Die Familien von Peter und Franz Inselkammer schrieben in einer Mitteilung zum Tod von August Inselkammer: "Wir werden uns bemühen, sein unternehmerisches Erbe in Würde weiterzuführen." Vor fünf Jahren hatte die Familie Inselkammer ein Unglück schwer getroffen: Damals starb Jannik Inselkammer, der Mitinhaber der Münchner Augustiner-Brauerei, beim Heli-Skiing in Kanada. Dessen Vater Hans sowie August Inselkammer sen. waren Cousins.

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Das Flugzeug und der Helikopter kollidierten am frühen Sonntagnachmittag aus noch unbekannter Ursache zwischen den Ortschaften Inca und Costitx im Inneren der Insel. Eine Sprecherin der Inselregierung teilte mit, dass die Familie, die den Hubschrauber gemietet hatte, zunächst einen Rundflug über Mallorca machen wollte. Der Hubschrauber sollte sie dann neben einem Restaurant in Camp de Mar absetzen, wo der 43. Geburtstag des Familienvaters gefeiert werden sollte. Der Hubschrauber war vom Flugplatz San Bonet gestartet, das Ultraleichtflugzeug in Binissalem.

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Zwei Augenzeugen berichteten in den lokalen Medien vom Hergang des Geschehens. Der Besitzer einer Finca schilderte, dass er dem tief fliegenden Hubschrauber nachgeschaut habe. Plötzlich sei von der Seite das Ultraleichtflugzeug gekommen. Sie seien mit "ohrenbetäubendem Krachen" zusammengestoßen. Der andere Zeuge hatte Genaueres beobachtet: Der Hubschrauber habe mit seinem Rotor einen Flügel des Kleinzeugs berührt. Dieser sei zerbrochen, der Flieger zu Boden getrudelt. Der Hubschrauber verlor laut dem Augenzeugen seinen Rotor und stürzte ab, wobei er sich um die eigene Achse drehte. Das Ganze habe nur wenige Augenblicke gedauert.

Auch die Ehefrau des erfahrenen Flugzeugpiloten, der aus Valencia stammt, habe den Zusammenstoß vom Boden aus mitangesehen, wie mallorquinische Medien übereinstimmend berichten. Beide Maschinen gingen beim Aufprall auf den Boden in einem Feuerball auf, die Insassen waren auf der Stelle tot. Wrackteile wurden in einem Umkreis von einem Kilometer sichergestellt, Häuser wurden von den Trümmern nicht getroffen. Der Hubschrauber schlug auf dem Grundstück eines an Feriengäste vermieteten Landhauses auf, nur wenige Meter neben dem Swimmingpool. Das Gebäude stand zu dem Zeitpunkt leer; neue Gäste wurden für den späten Nachmittag desselben Tages erwartet.

Die deutsche Firma Rotorflug Helicopters, die seit zehn Jahren Flüge auf Mallorca anbietet, bestätigte den Absturz eines ihrer Hubschrauber. "Die Unfallursache ist noch völlig unklar", erklärte das Unternehmen mit Hauptsitz in Friedrichsdorf bei Frankfurt/Main am Sonntagabend. Das Luftfahrt-Bundesamt sowie das Bundesamt für Flugunfalluntersuchung nähmen Ermittlungen auf, hieß es darin.

Unter den Bewohnern der Region herrsche Bestürzung über den Unfall, berichtete die Zeitung Diario de Mallorca. Augenzeugen seien mit eigenem Gerät zur Unglücksstelle gelaufen und hätten begonnen, die Flammen zu löschen, bevor die Rettungsdienste eintrafen. Zur Unfallstelle geeilte Ärzteteams hätten aber nichts mehr für die Verunglückten tun können.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez schrieb auf Twitter: "Meine Solidarität und mein Beileid für die Familien der Opfer dieses tragischen Unfalls." Die balearische Regionalpräsidentin Francina Armengol und die Vorsitzende der Inselregierung, Catalina Cladera, besuchten den Unglücksort. Die Regierung ordnete für drei Tage Trauer an. Armengol erklärte: "Wir sind besorgt und entsetzt über den Unfall. Unsere Gedanken sind bei den Opfern." Am Montagmittag wurde am Regierungssitz von Mallorca eine Schweigeminute abgehalten, auch die Verwaltung der Nachbarinsel Ibiza beteiligte sich.

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur.

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