Tierhaltung und Fleischkonsum:"Vogerls" letzter Gang

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Ähnlich wie die Angus-Rinder von Georg Niedermair auf Gut Spielberg wuchs auch die Färse "Vogerl" auf der Weide auf. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Kuh "Vogerl" verbrachte ihr Leben auf der Weide eines Biobauernhofs in kleiner Herde. Beim Schlachten achtete der Metzger darauf, dass das Tier so wenig wie möglich litt. Über die Schlachtung eines Rinds und warum das für uns verstörend sein kann.

Von Michael Morosow

Vogerl hatte Glück im Leben. Auf dem Bauernhof von Biolandwirt Georg Hofmann im schönen Großkarolinenfeld war sie von Kalbsbeinen an keine Nummer wie die meisten ihrer Artgenossen in großen Rinderzuchtbetrieben, wo in Schlachtgewicht gerechnet wird und die Seele eines Tieres keinen Wert besitzt, wo die Futterration pro Maul bemessen ist und die mit allerlei Präparaten vollgepumpten Fleischkühe das erste Mal die Sonne sehen, wenn sie zum Schlachter gefahren werden. "Vogerl" wuchs in Freiheit auf, durfte Tag und Nacht auf der Weide sein, wenn es nicht regnete, und so viel biologisch angebautes Gras futtern, wie ihr danach war. Ihre Familie waren 35 Rinder, 40 Kälber und die Bauersleut, die Weide war ihre Welt.

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