Fremdenverkehr:Grüne Woche soll Tourismus ankurbeln

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Die Floßrutsche im Mühltal bei Straßlach-Dingharting ist die längste in Europa und ein Magnet für Ausflügler. (Foto: Claus Schunk)

Der Landkreis München will seine Vielfalt und seine Angebote als Urlaubsregion im kommenden Jahr auf der Messe in Berlin präsentieren. Diese Woche wird dazu eine Vorentscheidung fallen.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Der Landkreis München ist schon aufgrund seiner Lage eine Region ausgesprochener Vielfalt - mit seinem ländlichen Charme im Süden und den eher urbanen Strukturen im Osten und Norden. Es gibt hier aber auch Einiges zu entdecken. Etwa Europas längste Floßrutsche im Mühltal bei Straßlach-Dingharting, die mit ihren 345 Metern Länge vor allem Fans aus dem Raum München anzieht. Der Landkreis will nun aber auch deutschlandweit und international sein touristisches Profil schärfen und sich im kommenden Februar erstmals auf der Grünen Woche in Berlin präsentieren und vermarkten.

Am Mittwoch, 16. März, berät der Ausschuss für Sport, Kultur und Partnerschaften des Kreistags über die Teilnahme an der Messe in Berlin, die in normalen Zeiten mehr als 400 000 Besucher anzieht. Die Landkreise Freising, Ebersberg oder Dachau etwa sind bei der Grünen Woche bereits seit Jahren vertreten.

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Ziel des Landkreises München ist es, sich mit einem eigenen Stand in der sogenannten Bayern-Halle auf dem Areal der Messe Berlin in Szene zu setzen. Normalerweise, so heißt es aus dem Landratsamt, sei es aufgrund der großen Konkurrenz ein nahezu unmögliches Unterfangen, an einen Stand zu kommen. Nun habe sich aber nach Rücksprache mit der Alp-Bayern-Agentur für Lebensmittel die Möglichkeit aufgetan, sich als Landkreis genau um einen solchen Stand zu bewerben.

Die Ziele für eine Teilnahme an der Grünen Woche hat die Behörde von Landrat Christoph Göbel (CSU) klar definiert: Es gehe darum, den Landkreis als touristisches Ziel in den Fokus zu rücken und regionale Produkte aus dem Landkreis zu vermarkten, gilt die Grüne Woche doch in erster Linie als international bedeutendste Schau für Landwirtschaft, Ernährungswissenschaft und auch Gartenbau. Zudem solle es darum gehen, die kulturelle Vielfalt des Landkreises darzustellen, die "Förderung der Landkreisidentität" durch Zusammenarbeit verschiedener Institutionen und Partner zu vertiefen, die den Landkreis auf der Grünen Woche repräsentieren sollen und ein "Gemeinschaftsgefühl" zu entwickeln. Und das Landratsamt stellt auch klar, das der Landkreis als eigenständiges, homogenes Konstrukt auftreten will - "im Kontrast zur Stadt München".

Die Grüne Woche in Berlin findet stets im Februar statt, erstmals wurde die Messe im Jahr 1926 ausgerichtet. Schon damals wurden mehr als 50 000 Besucher gezählt. Bei den heutigen Grünen Wochen präsentieren mehr als 1800 Aussteller Produkte aus Deutschland und aller Welt, die Messe wird von zahlreichen Fachveranstaltungen begleitet, es gibt Erlebniswelten etwa zu den Themen nachwachsende Rohstoffe oder Holz- und Forstwirtschaft. Die für Anfang dieses Jahres geplante Messe war aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt worden.

Im kommenden Jahr will der Landkreis dann auch mit einer eigenen Delegation in der Bundeshauptstadt vertreten sein. Der Auftritt in der Bayern-Halle in Berlin wird vom bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziell gefördert, dennoch würden auf den Landkreis etwa Kosten in Höhe von 40 000 Euro zukommen. Dann aber könnte er seine ganze Vielfalt einem breiten Publikum offenbaren. Dazu gehören neben der Floßrutsche im Mühltal natürlich die Schleißheimer Schlösser und die neben der Meißner Porzellansammlung zweitgrößte Sammlung in Schloss Lustheim. Oder Deutschlands größtes Planetarium: die Eso Supernova in der Universitätsstadt Garching. Und das einzige Autokino Bayerns in Aschheim.

Vielen sind diese Sehenswürdigkeiten längst ein Begriff. Schließlich besuchen den Landkreis weit mehr als eine Million Menschen im Jahr. Für 2019 erfasste das Statistische Landesamt für den Landkreis München mehr als 2,5 Millionen Übernachtungen. Diese Zahlen soll der Besuch auf der Grünen Woche noch einmal ankurbeln.

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